One for the road

Di 5.3. (18 und 20 Uhr) / Do 7.3. (17:30) / So 10.3. (13:00)

One for the road


Deutschland 2023; Regie: Markus Goller; Darsteller*innen: Frederick Lau, Nora Tschirner, Burak Yiğit, Friederike Becht, Godehard Giese; Nina Kunzendorf; FSK ab 12; 115 Minuten

In einer Welt, in der es eher einen Grund braucht nicht zu trinken, ist Mark der ungekrönte König. Scheinbar spielend leicht jongliert er sein Leben zwischen einem fordernden Job als Bauleiter einer Berliner Großbaustelle, ausgelassenen Geschäftsessen und ausufernden Streifzügen durch das Berliner Nachtleben. Als er eines Nachts im Rausch sein Auto umparken will, passiert es: Polizeikontrolle, Schein weg, MPU am Hals. Mark wettet mit seinem besten Freund Nadim , dass er es schafft, so lange keinen Alkohol zu trinken, bis er seinen Führerschein wiederbekommt.
Als Mark im MPU-Kurs Helena kennenlernt, findet er in ihr seine „Partnerin in crime“. Ist er sich anfangs noch bombensicher, dass das alles ein Spaziergang wird, stellt sich die Wette langsam immer mehr als ein langer, steiniger, oftmals durchaus lustiger, aber manchmal auch wirklich harter Weg heraus. Wie gibt man vertraute Gewohnheiten auf und gesteht sich ein, dass man ein echtes Problem hat? Der Weg zurück zum eigenen Selbst ist alles andere als leicht.

Das Zen – Tagebuch

Di. 27.2. (18 und 20 Uhr) / Do. 29.2. (17.30 Uhr) / So. 3.3. (13 Uhr)

Das Zen-Tagebuch

Japan 2023; Regie: Yuji Nakae; Darsteller*innen: Kenji Sawada, Talap Matsu, Fumi Dan; FSK: o. A.; 111 Minunten

Die Lektorin Machiko ist unterwegs zu dem Schriftsteller Tsutomu, der sich nach dem Tod seiner Frau vor 13 Jahren in die Berge geflüchtet hat, um dort im Rhythmus der Jahreszeiten ein einfaches Leben zu führen.
Machiko soll Tsutomu wieder zum Schreiben verführen. Er soll seine Zen-Weisheiten zu Papier bringen. Doch der Meister zögert. Sie sucht den Schriftsteller auch gerne auf, weil der ein hervorragender Koch ist, dessen saisonale Küche mit der Qualität und Frische der Zutaten punktet. Diese Kunst hatte Tsutomu schon als Kind in einem Zen-Kloster kennengelernt.
Trotz seines einfachen Lebens gibt es eine Sache, die ihn bedrückt – er konnte sich noch nicht dazu durchringen, die Asche seiner verstorbenen Frau zu beerdigen.

Joyland

Di 20.2. (18 und 20 Uhr) / Do 22.2. (17:30) / So 25.2. (13:00)

Joyland


Pakistan 2022; Regie: Saim Sadiq; Darsteller*innen: Ali Junejo, Rasti Farooq, Alina Khan, Sarwat Gilani, Sohail Sameer; FSK ab 12; 126 Minuten; OmU

Haider ist der jüngste Sohn einer sehr konservativen pakistanischen Großfamilie. Während seine zielstrebige Frau Mumtaz als Kosmetikerin Geld verdient, kümmert er sich um seine Nichten und pflegt seinen Vater – doch ohne Einkommen und ohne Nachwuchs entspricht Haider in keinster Weise den Vorstellungen seiner Familie. Als er eines Tages unverhofft doch zu einem Job kommt, ändert sich Haiders Leben schlagartig: Heimlich tritt er nachts als Background-Tänzer in der Show der charismatischen transsexuellen Tänzerin Biba auf. Aus anfänglicher Faszination entwickeln sich schnell tiefere Gefühle und Haider gerät in ein moralisches Dilemma – denn seine Familie erwartet sehnsüchtig einen Enkel von ihm, während er von seiner Freiheit träumt…

Mit JOYLAND gibt Regisseur Saim Sadiq sein Spielfilmdebüt und erzählt eine vielschichtige, explosive Liebesgeschichte, in der es um Tradition, Familie und die eigene Freiheit geht. „Es ist die Ent-Romantifizierung einer Coming of Age-Geschichte und eine Hommage an alle Frauen, Männer und Transmenschen, die unter dem Patriarchat leiden. Außerdem feiert der Film die Sehnsucht, die unglaubliche Verbundenheit und ewige Liebe schafft. Letztendlich ist es eine herzzerreißende Liebeserklärung an mein Heimatland.“ (Saim Sadiq)

Fearless Flyers – Fliegen für Anfänger

Di. 13.02. (18 und 20 Uhr) / Do. 15.02. (17:30 Uhr) / So. 18.02. (13 Uhr)

Fearless Flyers – Fliegen für Anfänger

Deutschland/Island/GB 2023; Regie: Hafsteinn Gunnar Sigurðsson; Darsteller*innen: Lydia Leonard, Timothy Spall, Ella Rumpf, Sverrir Gudnason, Simon Manyonda, Rob Delaney; FSK: ab 12; 97 Minuten

Sarah ist eine Londoner Karrierefrau in den Vierzigern, die an unkontrollierbarer Flugangst leidet, von der sie niemandem er­zählt. Damit der geplante Urlaub mit ihrem neuen Freund nicht platzt, besucht sie heimlich einen Lehrgang, der helfen soll, ihre Panik zu überwinden. Doch nach dem Theorieteil folgt die wahre Prüfung: Ehe sich Sarah versieht, befindet sie sich mit dem uner­fahrenen Kursleiter und einem bunt gemischten Haufen Leidens­genossen im Flieger nach Reykjavik. Wie zu erwarten, läuft der Trip schnell aus dem Ruder.
Der isländische Regisseur hat mit trockenem Humor ein filmi­sches Kammerspiel hingezaubert und liefert dabei noch jede Men­ge schöner Bilder, denn ein großer Teil des Films spielt auf Island. Die Situation ähnelt einem klassischen huis clos, einem Drama, das sich als Folge des Eingesperrtseins einer Gruppe von Menschen auf begrenztem Raum entwickelt. Doch unter aller präzise platzierter Komik läuft gleichzeitig ein anderer, ernsterer Film mit, der davon handelt, dass jeder Mensch mit seinen Dämonen (meistens) ganz allein ist. (taz)
FEARLESS FLYERS ist eine unterhaltsame, teilweise bitterböse Kommödie mit eindrucksvollen Bildern. Nur Menschen mit Flugangst ist sie definitiv nicht zu empfehlen.

Schwarze Adler

nur eine Vorstellung am Di 6.2 19:00 UHR

Schwarze Adler

Deutschland 2021; Regie: Thorsten Körner; Dokumentation; 100 Minuten

Der Film erzählt die Geschichte schwarzer Fußball-Nationalspielerinnen und -Nationalspieler im weißen DFB-Trikot. Er beschreibt den Weg, den die Spieler und Spielerinnen hinter sich haben, bevor sie dort ankamen, wo ihnen zugejubelt wird. Regisseur und Autor Torsten Körner lässt Spielerinnen und Spieler aus verschiedenen Generationen beschreiben, wie sie Rassismus erlebten, sich dagegen wehrten und wie sie es trotz Hindernissen und Anfeindungen schafften, mit dem schwarzen Adler auf der Brust Leistung für ihr Heimatland abzurufen. Begleitet von kaum gezeigten Archivbildern, die mitunter so unerwartet wie verstörend sind, schildern schwarze Nationalspielerinnen und Nationalspieler ihre Erlebnisse auf dem Platz und jenseits davon. Ihre Geschichten und die Geschichten weiterer schwarzer Spielerinnen und Spieler aus der Bundesliga erzählen nicht nur davon, was es bedeutet, in gefüllten Stadien und vor Millionen vor den Fernsehern rassistisch angefeindet zu werden. Sie werfen auch ein Licht darauf, wie Publikum, Medien und die deutsche Gesellschaft mit dem Thema Rassismus umgehen und sich dieser Umgang nur langsam verändert.
Der Film wird gezeigt im Rahmen der Woche für Demokratie und Toleranz und in Kooperation mit dem DGB und der TSG Hoffenheim. Die Vorstellung beginnt um 19 Uhr.

Schachnovelle

Di 30.1. (18 und 20 Uhr) / Do 1.2. (17:30) / So 4.2. (13:00)

Schachnovelle

D/Österreich 2020; Regie: Philipp Stölzl; Darsteller*innen: Oliver Masucci, Birgit Minichmayr, Albrecht Schuch, Moritz von Treuenfels, Carl Achleitner; FSK: ab 12; Prädikat: besonders wertvoll; 112 Minuten

Der Notar Josef Bartok wird 1938 in Wien von der Gestapo verhaftet. Bartok, der das Vermögen vieler Adliger verwaltet, soll den Nazis Zugang zu deren Konten verschaffen. Bartok weigert sich jedoch standhaft mit ihnen zu kooperieren. Deshalb wird er in Isolationshaft gesteckt, um ihn gefügig zu machen. Nach Monaten der Folter gelangt er an ein Buch über Schach. Mithilfe des Buchs spielt er zusehends wie besessen verschiedene Partien nach und bewahrt sich so vor weiterer psychologischer Folter.
Philipp Stölzls Verfilmung der gleichnamigen Novelle, die Stefan Zweig 1942 im brasilianischen Exil unmittelbar vor seinem Tod vollendete, ist eindrucksvolles, bildstarkes Historienkino und zugleich eine eindringliche Studie von Isolationsfolter und ihrer fatalen psychischen Folgen für die Opfer.
Gelungen ist ihm ein inhaltlich wie formal packender Film mit einer herausragenden Besetzung und einer ungeheuer dichten Atmosphäre, die Beklemmung, Verunsicherung und Ausweglosigkeit hervorragend transportiert. Den Schrecken des Faschismus und die Beschädigung des Einzelnen macht der Film auf beeindruckende Art und Weise sicht- und spürbar. Und er macht deutlich, wie dünn die Decke der Zivilisation ist und wie schnell eine Gesellschaft in Unrecht und Barbarei abdriften kann. (FBW)

Fallende Blätter

Di. 23.01. (18 und 20 Uhr) / Do. 25.01. (17:30 Uhr) / So. 28.01. (13 Uhr)

Fallende Blätter

Finnland 2023; Regie: Aki Kaurismäki; Darsteller*innen: Alma Pöysti, Jussi Vatanen,Martti Susoalo, Sakari Kuosmanen, Janne Hyytiäinen; FSK: ab 12; 81 Minuten
FALLENDE BLÄTTER erzählt von zwei einsamen Menschen, die zufällig im nächtlichen Helsinki aufeinandertreffen. Beide sind auf der Suche nach der ersten, einzigen und endgültigen Liebe ihres Lebens. Der Weg zu diesem ehrenwerten Ziel wird erschwert durch die Alkoholsucht des Mannes, verlorene Telefonnummern, die Unkenntnis des Namens und der Adresse des jeweils anderen – und nicht zuletzt durch die allgemeine Tendenz des Lebens, denjenigen, die ihr Glück suchen, Steine in den Weg zu legen.
Dass Aki Kaurismäki sich noch einmal mit einem neuen Film zurückmelden würde, war keineswegs ausgemacht. Sechs Jahre ist es her, dass er auf der Berlinale »DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG« präsentiert hatte. Damals hörte man aus seinem Umfeld, dass es sich womöglich um den letzten Film jenes Mannes handeln könnte, der lange der Einzige war, der international die Flagge des finnischen Kinos hochhielt. Nun meldet sich der inzwischen 66-Jährige doch noch einmal zurück – und legt mit »FALLENDE BLÄTTER«, der zur Weltpremiere in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, seinen 20. Spielfilm vor.
Diese sanfte Tragikomödie kann als „vierter Teil“ von Aki Kaurismäkis Arbeitertrilogie („Schatten im Paradies“, „Ariel“ und „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“) angesehen werden.

Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste

Di 16.01 (18 und 20 Uhr) / Do 18. 01. (17:30) / So 21.01. (13:00)

Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste

Schweiz/D/Lux/At 2023; Regie: Margarethe von Trotta; Darsteller*innen: Vicky Krieps, Ronald Zehrfeld, Tobias Resch, Basil Eidenbenz, Luna Wedler; FSK: o. A.; 110 Minuten

Als sich Ingeborg Bachmann und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch 1958 in Paris begegnen, ist es der Anfang einer leidenschaftlichen und zerstörerischen Liebesgeschichte. Vier Jahre lang führen beide eine aufreibende Beziehung, die in Paris beginnt und über Zürich nach Rom führt. Doch künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch beginnen die Harmonie zu stören und treiben Ingeborg Bachmann langsam in den Zusammenbruch. Auf einer Reise in die Wüste Ägyptens versucht sie ihre Beziehung zu Max Frisch zu verarbeiten und sich langsam davon zu lösen. Nach Rosa Luxemburg und Hannah Arendt widmet sich Margarethe von Trotta in INGEBORG BACHMANN – REISE IN DIE WÜSTE erneut einer weiblichen Lichtgestalt des 20. Jahrhunderts: Unverändert gilt die österreichische Lyrikerin, die vor 50 Jahren im Alter von nur 47 Jahren unter tragischen Umständen aus dem Leben schied, als einsame literarische Größe. Seine Weltpremiere feierte der Film im Wettbewerb der Berlinale 2023.

Heaven Can Wait – Wir leben jetzt

Di 9.1. (18 und 20 Uhr) / Do 11.1. (17:30) / So 14.1. (13:00)

Heaven Can Wait – Wir leben jetzt

Deutschland 2023; Regie: Sven Halfar; Dokumentarfilm; Mitwirkende: Nils Kacirek, Jorg Hochapfel; FSK: o. A.; 103 Minuten

Unter 70 braucht man gar nicht erst vorzusingen! Der Chor „Heaven can wait“ aus Hamburg hat es sich zum Ziel gesetzt, das Leben jenseits des Ruhestands mit der ansteckenden Kraft der Musik zu feiern. Wilhelm, Wolfgang, Inge, Monika, Joanne und Volli singen aus vollem Halse und mit Inbrunst Lieder von Sarah Connor, Frida Gold, Mark Forster und Deichkind. Dokumentarfilmer Sven Halfar hat sie dabei über mehrere Monate begleitet. Durch die Lust am gemeinsamen Singen erhalten die Lieder zusätzliche Tiefe und Bedeutung und hallen noch nach, wenn der letzte Ton Films verklungen ist.
Filme über das Älterwerden sind oft Filme übers Abschiednehmen und über das „Endlich-Sein“. Ganz anders der Film Heaven Can Wait. Das wird das Leben gefeiert. Jetzt! Gerade deshalb hat der Film den den Publikumspreis bei der Filmkunstmesse in Leipzig erhalten.

Die Mittagsfrau

Di 19.12. (18 und 20 Uhr) / Do 21.12. (17:30)

Die Mittagsfrau

Deutschland/Schweiz/Lux 2023; Regie: Barbara Albert; Darsteller*innen: Mala Emde, Max von der Groeben, Thomas Prenn, Liliane Amuat, Fabienne Elaine Hollwege, Laura Louisa Garde, Eli Wasserscheid; FSK o. A.; 136 Minuten

Die beiden jungen Schwestern Helene und Martha kommen in das aufregende Berlin der wilden 20er Jahre. Während Martha sich im Party- und Drogenrausch verliert, will Helene Medizin studieren und Ärztin werden. In Karl findet sie die Liebe ihres Lebens. Die Tür zur Welt scheint für sie weit offen zu stehen. Mit Karls jähem Tod und dem gesellschaftlichen Umsturz durch die Nazis begegnet sie Wilhelm, der sich unsterblich in sie verliebt. Doch ihre Lebensenergie und ihr starker Wille vertragen sich nicht mit Wilhelms traditionellen Rollenbildern und ihrer Mutterschaft.

Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau Anfang des 20. Jahrhunderts, die unter widrigsten Umständen Mutter wird. Schicksalsschläge und die Vertuschung ihrer jüdischen Abstammung während der Nazizeit berauben sie nach und nach ihrer Identität. Doch mit der Angst wächst auch ihr Mut zu einer ungeheuerlichen Entscheidung und die Hoffnung auf einen Neuanfang. Eine Hommage an die Kraft der Liebe und die gelebte Sinnlichkeit.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Julia Franck.