Killers of the Flower Moon

Di 14.5. (nur 19 Uhr) / Do 16.5. (17:00) / So 19.5. (13:00)

Killers of the Flower Moon

USA 2023; Regie: Martin Scorsese; Darsteller*innen: Leonardo DiCaprio, Lily Gladstone, Robert De Niro, Jesse Plemons; FSK ab 12; 216 Minuten

Killers of the Flower Moon ist ein epischer Western-Krimi über wahre Liebe und kaltblütigen Verrat nach einer wahren Begebenheit. Als unter dem Land der Osage Öl gefunden wird und dem Stamm zu ungeahntem Reichtum verhilft, findet sich das Liebespaar Ernest Burkhart und Mollie Kyle in einen mörderischen Plot wieder.
Die USA in den 1920er Jahren: Auf dem Gebiet der Osage Nation im Bundesstaat Oklahoma wurde jede Menge Öl gefunden, weswegen die dort lebenden indigenen Völker Nordamerikas zu großem Reichtum gelangt sind. Doch auch die Weißen Siedler haben es auf das schwarze Gold abgesehen, allen voran der einflussreiche Rancher William Hale und dessen Neffe Ernest Burkhart, der mit der Osage Mollie verheiratet ist. Unter den Angehörigen des Osage-Stammes kommt es plötzlich zu immer mehr Todesfällen, die irgendwie im Zusammenhang mit den begehrten Ölbohrrechten zu stehen scheinen. Dies löst eine groß angelegte Untersuchung einer völlig neuen Polizeieinheit – dem FBI – aus. Tom White, ehemaliger Texas Ranger und Gesetzeshüter alter Schule, leitet die Ermittlungen für die neue Bundesbehörde und stößt dabei in ein Wespennest aus Korruption und Mord…
Die im Film porträtierten Verbrechen an den amerikanischen Ureinwohnern sind leider keine Fantasie: Die sogenannten Osage-Morde ereigneten sich zwischen 1918 und 1931 im Bundesstaat Oklahoma und hatten den Hintergrund, dass man Öl auf dem Siedlungsgebiet des Osage-Stammes entdeckte, was dazu führte das ein korruptes und rassistisches Gremium aus Geschäftsleuten, Politikern und „Gesetzeshütern“ über die Köpfe der Stammesältesten hinweg eingesetzt wurde, um die wertvolle Ressource zu kontrollieren. Die daraus resultierenden Machenschaften und Konflikte steigerten sich bis in die Verbrechenswelle, die in „Killers Of The Flower Moon“ thematisiert wird.

Monsieur Blake zu Diensten

Di. 7.5. (18 und 20 Uhr) / Do. 9.5. (17.30 Uhr) / So. 12.5. (13 Uhr)

Monsieur Blake zu Diensten

Frankreich/Luxemburg 2023; Regie: Gilles Legardinier; Darsteller*innen: John Malkovich, Fanny Ardant; 110 Minuten

Andrew Blake braucht Urlaub. Den kann er sich als ziemlich erfolgreicher Unternehmer auch ohne Weiteres leisten. Raus aus London und ab nach Frankreich. Sein Ziel: „Domaine de Beauvillier“, mit der ihn vieles verbindet – vor allem viele Momente des Glücks, da er dort einst seine Frau kennenlernte.
Doch es kommt anders als geplant … Andrews Gastgeberin Madame Beauvillier scheint ihn nämlich zu verwechseln. Und ehe er sich versieht, findet sich Andrew in der Rolle des Butlers auf Probe wieder. Überraschenderweise widerspricht er jedoch nicht, sondern lässt sich auf seine neue Rolle ein.
Schnell steht er unter der Fuchtel von Köchin Odile und muss sich um allerlei Belange kümmern: um die Post, das Servieren der Mahlzeiten und vor allem um Mephisto, den Kater der alten Gutsherrin. Dabei spielt er trotzdem nach eigenen Regeln und mischt damit den alten Laden gehörig auf.

Perfect Days

Di. 30.04. (18 und 20 Uhr) / Do. 02.05. (17:30 Uhr) / So. 05.05. (13 Uhr)

Perfect Days

Japan/Deutschland 2023; Regie: Wim Wenders; Darsteller*innen: Koji Yakusho, Arisa Nakano, Tokio Emoto; FSK: ab 0; 123 Minuten

Hirayama reinigt öffentliche Toiletten in Tokio. Er scheint mit seinem einfachen, zurückgezogenen Leben vollauf zufrieden zu sein und widmet sich abseits seines äusserst strukturierten Alltags seiner Leidenschaft für Musik, die er von Audiokassetten hört, und für Literatur, die er allabendlich in gebrauchten Taschenbüchern liest. Dass Hirayama hingegen kein Einzelgänger ohne jegliche Beziehung zu anderen ist, erfährt man in der zweiten Hälfte des Films. Durch eine Reihe unerwarteter Begegnungen kommt nach und nach eine Vergangenheit ans Licht, die er längst hinter sich gelassen hat.
Auch da gibt Wenders nur knappste Hinweise auf eine Vergangenheit dieses Mannes. Frauen in seiner Umgebung grüßt er höflich, ansonsten hält er sich merklich auf Abstand zu ihnen. Warum er allein lebt, bleibt, wie einiges andere, offen. Man braucht es nicht zu erfahren. Er ist für Wenders anscheinend so gegenwärtig wie der von Lou Reed im titelgebenden Song „Perfect Day“ beschriebene Tag oder die Licht- und Schattenspiele der Blätter, die zu fotografieren Hirayama nicht müde wird. Wie er an einer Stelle sagt, er spricht vermutlich kaum mehr als zehn vollständige Sätze im Film: „Was vergangen ist, ist vergangen. Jetzt ist jetzt.“

PERFECT DAYS ist eine tief berührende und poetische Betrachtung über die Schönheit der alltäglichen Welt und die Einzigartigkeit eines jeden Menschen.

15 Jahre

Di 23.04. (18 und 20 Uhr) /Do 25. 04. (17:30) / So 28.04. (13:00)

15 Jahre


Deutschland 2023; Regie: Chris Kraus; Darsteller*innen: Hannah Herzsprung, Hassan Akkouch, Christian Friedel, Désirée Nosbusch, Adele Neuhauser; FSK: ab 12; 143 Minuten

Chris Kraus und Hannah Herzsprung kehren noch einmal zur Klaviervirtuosin Jenny van Loeben zurück, die in Vier Minuten (2006) als 20-jährige Mörderin im Gefängnis landet. Diese junge Frau hat sich vor 18 Jahren in die Filmgeschichte eingebrannt, mit ihren rohen Gefühlen, ihren explosiven Leidenschaften und ihrer Verweigerung. Jetzt, nach 18 Jahren schauen der Regisseur und Hannah Herzsprung, die damals die junge Frau spielte, noch einmal bei Jenny vorbei. 15 Jahre hat sie im Knast gesessen für einen Mord, den ihr damals noch minderjähriger Freund begangen hatte. Was ist aus Jenny geworden? Wurde ihr jugendliche Rebellion gebändigt durch die Einsichten des Erwachsenwerdens und durch die Restriktionen eines Gefängnisses? Ist sie versöhnlicher geworden? Zuversichtlicher? Wohl eher nicht. Noch immer wird jede freundliche Geste zur Provokation, noch immer schwelt die Rache in ihr.

Triangle of Sadness

Di. 16.04. (18 und 20 Uhr) / Do. 18.04. (17:30 Uhr) / So. 21.04. (13 Uhr)

Triangle of Sadness

Schweden/Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2022; Regie: Ruben Östlund; Darsteller*innen: Harris Dickinson, Charlbi Dean Kriek, Woody Harrelson; FSK: ab 12; 149 Minuten

Mit sorgsam inszenierten Instagramfotos nehmen die Models Carl und Yaya ihre Follower auf eine Reise durch ihre perfekte (Mode-)Welt mit – und zwar rund um die Uhr. Als das junge Paar die Einladung zu einer Luxuskreuzfahrt annimmt, treffen sie an Bord der Megayacht auf russische Oligarchen, skandinavische IT-Milliardäre, britische Waffenhändler, gelangweilte Ehefrauen und einen Kapitän, der im Alkoholrausch Marx zitiert. Zunächst verläuft der Törn zwischen Sonnenbaden, Smalltalk und Champagnerfrühstück absolut selfietauglich. Doch während des Captain’s Dinners zieht ein Sturm auf und das Paar findet sich auf einer einsamen Insel wieder, zusammen mit einer Gruppe von Milliardären und einer Reinigungskraft des Schiffes. Plötzlich ist die Hierarchie auf den Kopf gestellt, denn die Reinigungskraft ist die Einzige, die Feuer machen und fischen kann.

Mit TRIANGLE OF SADNESS kommt eines der aufregendsten Filmereignisse des Jahres ins Kino. Regisseur Ruben Östlund gewann für die scharfe Gesellschaftskritik im Mai 2022– fünf Jahre nach dem Erfolg von THE SQUARE – erneut die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes. Diesmal blickt der Schwede mit bitterbösem Humor auf eine Welt, die sich in Habende und Habenichtse aufteilt, schildert einen Mikrokosmos aus Models, Influencern, Millionären, Dienstpersonal und Arbeitern. Doch die glänzende Fassade beginnt zu bröckeln. Ruben Östlund mixt Drama, Satire und Slapstick gekonnt zu einer nie gesehenen, explosiven Melange und sichert sich endgültig seinen Status als einer der bedeutendsten Filmemacher der Gegenwart. So unterhaltsam provokant hält derzeit kein anderer Regisseur der Gesellschaft einen Spiegel vor.

Anatomie eines Falls

Di 9.4. (18 und 20 Uhr) / Do 11.4. (17:30) / So 14.4. (13:00)

Anatomie eines Falls – Anatomie d’une chute

Frankreich 2023; Regie: Justine Triet; Darsteller*innen: Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado Graner, Antoine Reinartz, Samuel Theis; FSK ab 12 ; 150 Minuten

Sandra, eine deutsche Schriftstellerin, ihr französischer Ehemann Samuel und ihr Sohn Daniel leben in einem kleinen Ort in den französischen Alpen. An einem strahlenden Tag wird Samuel am Fuße ihres Chalets tot im Schnee gefunden. War es Mord? Selbstmord? Oder doch nur ein tragischer Unfall? Der Polizei erscheint Samuels plötzlicher Tod verdächtig, und Sandra wird zur Hauptverdächtigen. Es folgt ein aufreibender Indizienprozess, der nach und nach nicht nur die Umstände von Samuels Tod, sondern auch Sandras und Samuels lebhafte Beziehung im Detail seziert. Beim diesjährigen Festival von Cannes wurde Justine Triet – als dritte Frau in der Geschichte des Festivals – für ANATOMIE EINES FALLS mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Im Ringen um die Frage, was wirklich geschah, entspinnt Triet auf raffinierte Weise ein packendes Beziehungsdrama, das die Widersprüche im Privaten der harten Realität des Justizsystems gegenüberstellt. Sandra Hüller glänzt erneut mit ihrem außergewöhnlichen und höchst nuancierten Spiel in einer äußerst komplexen Rolle und wurde in Cannes von der deutschen und internationalen Presse gefeiert.

Joan Baez – I Am a Noise

Di 02.04. (18 und 20 Uhr) / Do 04. 04. (17:30) / So 07.04. (13:00)

Joan Baez – I Am a Noise

USA 2023; Dokumentation; Regie: Karen O´Connor, Miri Navasky, Maeve O´Boyle; Darsteller*innen: Joan Baez, Hanna Shykind, Bill Clinton, Hillary Clinton, Bob Dylan, David Harris; FSK: ab 12; 113 Minuten

Jede Person, die so bekannt ist wie Joan Baez, so heißt es zu Beginn des Films, führe drei Leben. Ein öffentliche, ein privates und ein geheimes. Zugang zu allen dreien zu bekommen, ist nicht einfach. Denn da sind die innere Unruhe, die Angst vor der Welt und ein Hang zur Depression, die das Leben von Joan Baez ebenso bestimmen, wie musikalische Welterfolge, große Bühnen wie Woodstock und eine stets aufrechte Stimme gegen Ungerechtigkeiten. Joan Baez blickt im Film auf ihre 60-jährige Karriere zurück. Mit Ehrlichkeit und Tiefe reflektiert sie ihre persönlichen und beruflichen Höhen und Tiefen, ihre psychischen Probleme, ihre Familie, Drogen und das Altern. Anhand persönlicher Tagebucheinträge, eigener Illustrationen sowie durch ausführliche Gespräche und Backstage-Momente ihrer Abschiedstournee zeichnet der Film ein umfassendes Bild ihres bewegten Lebens.

Passages

Di 26.3. (18 und 20 Uhr) / Do 28.3. (17:30) / So 31.3. (13:00)

## Passages

Frankreich/Deutschland 2023; Regie: Ira Sachs; Darsteller*innen: Franz Rogowski, Ben Whishaw, Adèle Exarchopoulos, Erwan Kepoa Falé, Arcadi Radeff, Théo Cholbi; FSK: ab 16; 91 Minuten

Tomas und Martin sind seit Jahren glücklich verheiratet. Bei der Abschlussparty zu den Dreharbeiten seines neuen Films in Paris lernt Tomas die junge Grundschullehrerin Agathe kennen. Aus einem Tanz entwickelt sich ein Flirt, aus dem eine leidenschaftliche Nacht wird. Ohne Rücksicht auf seinen Mann Martin stürzt sich Tomas in eine für ihn aufregende neue Welt.

Es entsteht eine Dreiecksbeziehung zwischen dem rücksichts­losen hedonistischen Tomas, dem sanften Martin und der neugierigen abenteuerlustigen Agathe – und ehe sie sich versehen, sind sie auf die schmerzhafteste Weise ineinander verstrickt und können sich, ohne jeweils Schaden zu nehmen, nicht mehr voneinander befreien.

Ira Sachs, bereits zum sechsten Mal zu Gast im Panorama der Berlinale, beweist in seinem neuesten Film einmal mehr sein Talent für genau beobachtete Beziehungsdramen. Der Wind des französischen Kinos und ein Hauch von Fassbinder umwehen die drei, deren persönliche Verletzungen die Machtverhältnisse untereinander immer wieder neu bestimmen. Das Drehbuch zu Passages schrieb der Regisseur und Co-Drehbuchautor speziell für Franz Rogowski, ohne dass der davon zunächst wusste.

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Di. 19.03. (18 und 20 Uhr) / Do. 21.03. (17:30) / So. 24.03. (13:00 Uhr)

## Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Großbritannien 2023; Regie: Hettie MacDonald; Darsteller*innen: Jim Broadbent, Penelope Wilton, Linda Bassett, Earl Cave, Joseph Mydell; FSK: ab 12; 109 Minuten

Alles beginnt mit einem Brief, den Harold Fry, weit über 60 und im Ruhestand, gewöhnt an sein wortkarg eingefahrenes Leben mit seiner Frau Maureen, erhält. Queenie, eine ehemalige Kollegin und gute Freundin, liegt in einem Hospiz im Sterben. Harold ist tieftraurig. Denn es gibt noch so viel, was er Queenie sagen will.
Und so entscheidet sich Harold zu ihr zu gehen. Zu Fuß. Die ganzen 600 Meilen nach Berwick-upon-Tweed. Immer wieder ruft er im Hospiz an, Queenie solle nicht aufgeben, auf ihn warten. Und während Harold auf seiner ungewöhnlichen Reise durch England den verschiedensten Menschen begegnet, erinnert er sich: An sein Leben, seine Ehe, seinen Sohn. Und all die Fehler die ein Leben eben mit sich bringt. Nur seine Frau steht dieser Aktion eher mit Skepsis gegenüber.
Ein tief berührender Film über das Resümee eines Lebens – mit allen Freuden und Fehlern.

Der ambulante Hospizdienst Kraichgau-Hospiz e. V. bietet zwar keine Pilgerreisen an, begleitet aber Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. Mit einem Infostand im Kino stellt sich der Verein vor.

The old oak

Di 12.3. (18 und 20 Uhr) / Do 14.3. (17:30) / So 17.3. (13:00)

The Old Oak


Frankreich/GB 2023; Regie: Ken Loach; Darsteller*innen: Dave Turner, Ebla Mari, Claire Rodgerson, Trevor Fox. Debbie Honeywood, Laura Lee Daly; FSK: ab 12; 113 Minuten

Das THE OLD OAK ist ein besonderer Ort: letzte Bastion gegen den seit 30 Jahren fortschreitenden Verfall eines einst florierenden Grubendorfes im Nordosten Englands und Sammelpunkt der sich vom „System“ verraten fühlenden Gemeinschaft ehemaliger Mienenarbeiter. Wirt TJ Ballantyne kann den Pub gerade so am Laufen, sich selbst dabei aber kaum über Wasser halten. Nicht einfacher wird die Lage durch die kritisch beäugte Ankunft syrischer Flüchtlinge, die in den zahlreichen leerstehenden Häusern des Dorfes untergebracht werden. Trotz der vielen Anfeindungen entwickelt sich zwischen der jungen Syrerin Yara und dem Kneipenbesitzer eine Art Freundschaft und gemeinsam versuchen sie, das THE OLD OAK als Treffpunkt für beide Gemeinschaften zu etablieren. 

Ken Loachs tief bewegendes Drama über Verlust, Angst, aber auch Solidarität, feierte 2023 bei den Filmfestspielen in Cannes seine umjubelte Premiere.