Die Zeit, die wir teilen

Di 21.3. (18 und 20 Uhr) / Do 23.3. (17:30) / So 26.3. (13:00)

Die Zeit, die wir teilen

Frankreich/Italien/Deutschland 2022; Regie: Laurent Larivière; Darsteller*innen: Isabelle Huppert, Lars Eidinger, Swann Arlaud; FSK: ab 12; 101 Min.

Joan Verra kann als Verlegerin mit Sitz in Paris auf einige erfolgreiche Projekte zurückblicken. Als sie auf den Straßen der französischen Hauptstadt jedoch ihrer ersten großen Liebe wiederbegegnet, lässt sie das hektische Treiben der Stadt überstürzt hinter sich, um im alten familiären Landhaus zur Ruhe zu kommen. Dort blickt sie auf die letzten vierzig Jahre ihres Lebens zurück, etwa ihre Au Pair-Zeit in Dublin, ihre große Liebe, die jedoch nach einem Gefängnisaufenthalt zugrunde ging und doch ein Kind hervorbrachte, ihr kompliziertes Verhältnis zu ihrer Mutter und all die Zeit, die seitdem vergangen ist.
Gesellschaft erhält sie dabei nicht nur von ihrem inzwischen erwachsenen Sohn, den sie schon seit langer Zeit nicht mehr gesehen hat, sondern auch vom exzentrischen Schriftsteller Tim Ardenne, der schon seit geraumer Zeit in sie verliebt ist. Als sie einen Anruf erhält, in dem sie erfährt, dass ihre Mutter klammheimlich erneut nach Frankreich zog und nun jüngst verstarb, braucht sie die Nähe von ihrem Sohn und ihrem Verehrer umso mehr.

Die Magnetischen

Di 14.3. (18 und 20 Uhr) / Do 16.3. (17:30) / So 19.3. (13:00)

Die Magnetischen (LES MAGNÉTIQUES)

Frankreich/Deutschland 2021; Regie: Vincent Maël Cardona; Darsteller*innen: Thimotée Robart, Marie Colomb, Joseph Olivennes, Fabrice Adde, Louise Anselme, Younès Boucif, Maxence Tual, Judith Zins; FSK: ab 16; 98 Minuten

Frankreich Anfang der 1980er Jahre: Aufbruchsstimmung macht sich breit – auch in der Musik. In einer verschlafenen Kleinstadt betreibt die Clique um den charismatischen Jerôme und seinen introvertierten Bruder Philippe auf einem Dachboden einen Piratensender. Als Marianne mit ihrer kleinen Tochter aus Paris in den Ort zurückzieht, ist es um die Brüder geschehen und beide verlieben sich Hals über Kopf in sie. Mit seiner einnehmenden Art kann Jerôme Marianne schnell für sich gewinnen, während Philippe sich nicht traut, seine Liebe zu zeigen. Er wird zum Militärdienst eingezogen und nach West-Berlin
versetzt. Dort verändert die Begegnung mit dem schillernden Radiomoderator Dany sein Leben. Er kann als DJ beim Militärradio beeindrucken und traut sich, Marianne per Radio seine Liebe zu gestehen. Doch als Philippe nach Hause fährt, muss er feststellen, dass sich alles verändert hat und gerät in einen großen Gewissenskonflikt.
Der französische Schauspieler und Regisseur Vincent Maël Cardona hat mit seinem Debüt einen rauschhaften Film geschaffen, der mit seinem Soundtrack von Joy Division, Iggy Pop und The Undertones die pulsierende Stimmung der Zeit zugleich betörend und bedrückend einfängt. Die Magnetischen, der den César als Bester Debütfilm gewann, ist hinreißend und traurig – und unbedingt in der Dunkelheit eines Kinos zu sehen.“

Der Russe ist einer, der Birken liebt

Di 7.3. (18 und 20 Uhr) / Do 9.3. (17:30) / So 12.3. (13:00)

Der Russe ist einer, der Birken liebt

Deutschland 2022; Regie: Burghardt Wunderlich; Darsteller*innen: Aylin Tezel, Sohel Altan, Slavko Popadic, Yuval Scharf; FSK: ab 12; 105 Minuten

Die junge Mascha kommt in der Mitte der 1990er Jahre im Rahmen der Kontingentsflüchtlingsbestimmungen mit ihren Eltern aus Aserbaidschan nach Hessen. Anfangs durch die Emigration beinahe «sprachenlos», erweist sich die Protagonistin schließlich als großes Sprachtalent und strebt eine Karriere als Dolmetscherin bei den Vereinten Nationen an. Die siebenundzwanzigjährige Mascha spricht fünf Sprachen fließend, nur über ihre eigene Fluchtgeschichte spricht sie nie. Ihr Freundeskreis ist multikulturell, den allgegenwärtigen Alltagsrassismus kontert sie mit böser Ironie. Mascha liebt ihr freies Leben und vor allem ihren Freund Elias. Als dieser durch eine zunächst harmlose Sportverletzung zum Pflegefall wird, gerät Maschas Leben aus den Fugen. Sein unerwarteter Tod stürzt sie in eine Krise. Sie tritt die Flucht nach vorne an und setzt sich, mit nichts als ihrem Pass, in ein Flugzeug Richtung Israel. In Israel wird sie schließlich von ihren Kindheitstraumata des aserbaitschanischen Bürgerkrieges und den Pogromen eingeholt. 50 Jahre nach der Shoa setzt sie sich mit ihrer Verbindung zum Judentum auseinander. Sie erkennt, dass sie nicht vor ihrer Lebensgeschichte davonlaufen kann und stürzt sich mit voller Wucht in ein neues Leben und in eine neue Liebe.