Alle reden übers Wetter

Di 10.1. (18 und 20 Uhr) / Do 12.1. (17:30) / So 15.1. (13:00)

Deutschland 2022; Regie: Annika Pinske; Darsteller*innen: Anne Schäfer, Anne-Kathrin Gummich, Judith Hofmann, Marcel Kohler, Max Riemelt, FSK: ab 12; Prädikat besonders wertvoll; 89 Minuten

Die 39-jährige Philosophiedoktorandin Clara lebt in einer Kreuzberger WG, ihre Teenager-Tochter wohnt bei ihrem Ex. Clara hat ein heimliches Verhältnis mit einem ihrer Studierenden. Beruflich bestärkt und betreut wird sie von ihrer souveränen Doktormutter Margot. Als Clara zum Geburtstag ihrer Mutter die mecklenburgische Provinz besucht, aus der sie stammt, hat sie mit dem Stolz, den Erwartungshaltungen, aber auch mit der Ablehnung der Familie und ehemaliger Weggefährten zu kämpfen. Ihr wird bewusst, wie weit sie sich auf der Suche nach einem selbstbestimmten Leben von ihren Wurzeln entfernt hat. Und vielleicht entfernen musste. Denn Heimatgefühl kann sich ändern.
Annika Pinskes leises Drama studiert Vertrautheit und Fremdeln, Libertät und Zwang, Provinz und Stadt. Durch sensibles Spiel mit vielen Zwischentönen macht ein herausragender, dialektfester Cast sowohl die Atmosphäre im universitären Umfeld Berlins als auch die auf der ländlichen Familienfeier erlebbar. Ohne den Unibetrieb und das Dorf plump vorzuführen, legt Alle reden übers Wetter den Finger in die Wunden, erzählt von Klassismus, von Falsch- und Nichtkommunikation, von unterschiedlichen Lebens- und Geschlechterkonstruktionen, Generationenkonflikten und von Mutterschaft.