The Outfit – Verbrechen nach Maß

Di 6.12. (18 und 20 Uhr) / Do 8.12. (17:30) / So 11.12. (13:00)

The Outfit – Verbrechen nach Maß

USA 2022; Regie: Graham Moore; Darsteller*innen: Mark Rylance, Zoey Deutch, Dylan O`Brien; FSK: ab 16; 105 Minuten

Chicago im Jahr 1956: Leonard ist ein englischer Schneider, der einst in der weltberühmten Londoner Savile Row Maßanzüge fertigte. Nach einer persönlichen Tragödie landete er in der amerikanischen Großstadt, wo er in einem rauen Stadtteil eine kleine Schneiderei betreibt, in der er schöne Kleidung für die einzigen Menschen herstellt, die es sich leisten können: eine Familie von kriminellen Gangstern. Sie schätzen nicht nur sein Talent für Nadel und Schere, sondern auch seine Diskretion bezüglich der Geschäftsgespräche in seinem Laden sowie der geheimnisvollen Päckchen, die dort zur Abholung hinterlegt werden.

Doch als eines Nachts die zwei Killer Richie und Francis in seinen Laden kommen und ihn um einen Gefallen bitten, werden er und seine Assistentin Mable tiefer in die Machenschaften der Gangster verstrickt, als ihnen lieb sein kann.

Maixabel

Di 29.11. (18 und 20 Uhr) / Do 1.12. (17:30) / So 4.12. (13:00)

Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Hoffnung und Zorn

Spanien 2021; Regie: Icíar Bollaín; Darsteller*innen: Blanca Portillo, Luis Tosar, Urko Olazabal, María Cerezuela; FSK ab 12; 116 Minuten

Im Jahr 2000 wird Juan Mari Jáuregui, der frühere sozialistische Zivilgouverneur der baskischen Provinz Gipuzkoa, durch einen Mordanschlag der ETA getötet. Eine Welt bricht zusammen für Maixabel Lasa, seine Frau und politische Weggefährtin. So schwer es ihr fällt, sie muss die Kraft zum Weitermachen finden, für ihre Tochter María, für den Dialog, für den Juan Mari sich so leidenschaftlich eingesetzt hatte. Elf Jahre später erhält sie eine ungewöhnliche Anfrage: Zwei der Mörder bitten sie um ein Gespräch. Maixabel wagt die Begegnung, gegen alle Widerstände, auch ihre eigenen. Sie stellt sich dem Dialog mit denen, die ihr so unendlichen Schmerz zugefügt haben, den Mördern ihres Mannes.

Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung erzählt auf meisterhafte, tief bewegende Weise eine wahre Geschichte: eine Geschichte über den unendlichen Schmerz, den die Gewalt hinterlässt, über die Notwendigkeit des Dialogs, um Hass und Gewalt zu überwinden. Die Geschichte einer großen, über den Tod hinausreichenden Liebe, die die Kraft zum Weitermachen gibt. Und nicht zuletzt großes Schauspielerkino, mit einem atemberaubenden, vielfach ausgezeichneten Ensemble: Blanca Portillo als Maixabel, Luis Tosar als Ibon Etxezarreta, Urko Olazabal als Luis Carrasco und María Cerezuela als Maixabels Tochter María.

Wahrscheinlich gehört auch die Schlussszene zu jenen, von denen Icíar Bollaín sagt, sie seien zu unglaublich, um sie erfinden zu können. Maixabel kommt zusammen mit Ibon zur jährlichen Gedenkfeier für Juan Mari Jáuregui, viele der dort Versammelten wissen nicht, was auf sie zukommt, und den meisten fällt es schwer zuzusehen, wie Ibon das Knie vor dem Gedenkstein seines Opfers beugt. Tatsächlich haben viele tatsächliche Weggefährten und Freundinnen als Statist*innen an dieser Szene teilgenommen, die sie Jahre zuvor selbst erlebt hatten.

Ein großes Versprechen

Di 22.11. (18 und 20 Uhr) / Do 24.11. (17:30) / So 27.11. (13:00)

Ein großes Versprechen

Deutschland 2021; Regie: Wendla Nölle; Darsteller*innen: Dagmar Manzel, Rolf Lassgard, Wolfram Koch, Anna Blomeier; FSK: ab 12; 90 Minuten

Juditha und Erik blicken auf eine lange Ehe mit den üblichen Höhen und Tiefen zurück. Sie haben eine Tochter großgezogen und ein erfülltes, glückliches Leben geführt. Mit der Pensionierung des engagierten Universitätsprofessors soll nun endlich die gemeinsame Zeit anbrechen. Doch das Ankommen im neuen Alltag fällt beiden schwer, denn Juditha leidet an MS, die jahrelang beherrschbar schien und ausgerechnet jetzt voranschreitet. Während Erik die Vorstellung der häuslichen Enge mit Juditha überfordert, bedrückt sie die Erkenntnis, dass er jetzt nicht bei ihr sein will, wo er es doch könnte. Beiden gelingt es lange nicht, sich ihre gegenseitigen Ängste und Wünsche einzugestehen und zu erkennen, dass sie Entscheidungen treffen müssen, um ihre persönliche Freiheit zu finden und ihre Liebe zu retten…

Wie gesteht man sich in einer Partnerschaft gegenseitige Ängste und Wünsche und was ist nötig, um auch im Alter ein Leben in Würde führen zu können? Wie geht man damit um, wenn ein geliebter Mensch seinen Alltag nicht mehr ohne fremde Hilfe bewältigen kann? Genau mit diesen grundsätzlichen Fragen unseres Zusammenlebens setzen sich Regisseurin Wendla Nölle und Autorin Greta Lorez in ihrem Spielfilmdebüt auf berührende und vielschichtige Art und Weise mit einem herausragenden Schauspielerensemble auseinander. Ein großes Versprechen wurde 2022 für die Vorauswahl des Deutschen Filmpreises nominiert.

Der beste Film aller Zeiten

Di 15.11. (18 und 20 Uhr) / Do 17.11. (17:30) / So 20.11. (13:00)

Der beste Film aller Zeiten (Competencia oficial)

Spanien/Argentinien 2021; Regie: Mariano Cohn; Darsteller*innen: Penélope Cruz, Antonio Banderas, Oscar Martinez, Manolo Solo; FSK: ab 12; 114 Minuten

Der spanische Multi-Milliardär Humberto Suárez will sich zu seinem 80. Geburtstag selbst ein Geschenk machen, das seinen Status möglichst auch noch über seinen Tod hinaus zementieren soll. So plant er ein filmisches Meisterwerk zu produzieren – mit ihm selbst als Produzenten auf dem Plakat.

Dazu sichert er sich zunächst die Rechte an einem mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Roman – obwohl er den selbst nie gelesen hat. Außerdem heuert er die als ebenso genial wie eigenwillig geltende Lola Cuevas als Regisseurin für das Projekt an. Aber damit fehlen immer noch die beiden Hauptdarsteller – und da kommen für Humberto und Lola eigentlich nur zwei in Frage: Iván Torres ist einer der größten Theater-Titanen aller Zeiten – und Félix Rivero ein Leinwandstar von Weltrang, der rund um den Globus von seinen Fans bewundert wird.

Aber schon bei den ersten Proben prallen die Egos der Schauspieler aufeinander: Während Iván das Kino als banales Spektakel ablehnt, sind es schließlich genau solche Blockbuster, die Félix überhaupt erst zu seinem Weltruhm verholfen haben.

Oder steckt hinter Ivans Sticheleien am Ende womöglich doch nur Neid auf Félix‘ Erfolg?

Walter Kaufmann – Welch ein Leben!

Di 8.11. (18 und 20 Uhr) / Do 10.11. (17:30) / So 13.11. (13:00)

Walter Kaufmann – Welch ein Leben!

Deutschland 2021; Regie: Karin Kaper, Dirk Szuszies; Dokumentation; FSK ab 12; Prädikat wertvoll; 102 Minuten

Romanautor, Korrespondent und Aktivist: Der in Berlin geborene jüdische Schriftsteller Walter Kaufmann war ein Mann, der mit seinen Worten die Welt begreifen und beschreiben wollte – und dazu auch bereisen. Seine Biografie führte ihn auf alle Kontinente und in unzählige Länder. In Co-Regie portraitieren Karin Kaper und Dirk Szuszies das außergewöhnliche Leben dieses außergewöhnlichen Mannes, indem sie mit ihm gemeinsam eine Bilderreise in seine Erinnerung unternehmen. Dank einer immensen Rechercheleistung und den ehrlich offenen Worten von Walter Kaufmann selbst entsteht ein lebhaftes und intensives Mosaik des Lebens eines wahrhaftigen Weltenbürgers, der sich, egal wohin ihn sein Weg führte, auch immer aktiv für Gerechtigkeit in der Gesellschaft einsetzte. Walter Kaufmann verstarb im Alter von 97 Jahren im April 2021. Damit endete ein Leben, dem dieser Dokumentarfilm in seiner Fülle an sorgfältig aufbereiteten Informationen ein ehrenvolles Denkmal setzt.

Ganz nebenbei und trotzdem sehr eindrucksvoll werden dabei wichtige Ereignisse beleuchtet, die sich während der 90 Jahre dieses Lebens ereigneten und die Walter Kaufmann im Rahmen seiner Möglichkeiten zu beeinflussen versucht hat. Als Jude hat er großes Leid und Diskriminierung erfahren, nicht nur in Deutschland, als Mensch hat er mit den Unterdrückten und Verfolgten gelitten und sich für deren Rechte eingesetzt, als Sozialist hat er das Scheitern der vielen hoffnungsvollen Versuche erleben müssen, einen demokratischen Sozialismus in einem Staat zu realisieren. All das, man kann es kaum glauben, zeigt der Film auf.

Der perfekte Chef

Di 1.11. (18 und 20 Uhr) / Do 3.11. (17:30) / So 6.11. (13:00)

Der perfekte Chef (El buen patrón)

Spanien 2021; Regie: Fernando León de Aranoa; Darsteller*innen: Javier Barden, Almudena Amor, Naria de Nati, Sonia Almarcha; FSK: ab 12; 120 Minuten

Julio Blanco hat fast alles erreicht in seinem Leben. Als Chef eines Familienunternehmens für Industriewaagen hat er Reichtum und Anerkennung gewonnen. Doch ihm fehlt noch der Preis für exzellente Unternehmensführung der Regierung, um sich endgültig als perfekter Chef zu fühlen. Dafür ist er bereit, wirklich alles zu tun. Kein einziger Mitarbeiter darf da aus der Reihe tanzen.
Mit einer bitterbösen Arbeitsplatzkomödie setzen Spaniens Erfolgsregisseur und Autor Fernando León de Aranoa und Schauspielstar Javier Bardem ihre Zusammenarbeit fort. Spaniens Oscar-Hoffnung wurde gleich sechsfach bei der heimischen Filmpreisverleihung gewürdigt, u.a. in den wichtigsten Kategorien Film, Regie, Drehbuch und Schauspiel. Oscar-Gewinner Bardem legt eine weitere außerordentliche Performance vor – als fast perfekter Chef.

Der perfekte Chef bietet ein rundum gelungenes, gut getaktetes Unterhaltungskino mit sozialkritischem Anstrich, ohne dabei allerdings brutal bissig oder schmerzvoll sozialrealistisch zu werden. Der Film macht einfach Spaß. Dabei skizziert die immer schwärzer werdende Satire die Unmöglichkeit, alles richtig zu machen und im selben Moment um jeden Preis erfolgreich sein zu wollen. Dem zeitlosen Sprichwort wo gehobelt wird, da fallen auch Späne hat Regisseur Fernando León De Aranoa mit seinem großartig aufspielenden Hauptdarsteller Javier Bardem als gerissenem Firmenchef ein unterhaltsames filmisches Denkmal gesetzt.