Luzzu

Di 4.10. (18 und 20 Uhr) / Do 6.10. (17:30) / So 9.10. (13:00)

Malta 2021; Regie: Alex Camilleri; Darsteller*innen: Jesmark Scicluna, Michela Farrugia, David Scicluna, Frida Cauchi; 94 Minuten

Die Sprache und die Farben Maltas ziehen einen sofort in ihren Bann: Jesmark ist ein junger Fischer auf der Insel Malta, den die Umstände im Meer zwingen, die Tradition seiner Familie hinter sich zu lassen und alles zu riskieren. Um seine Freundin und sein neugeborenes Baby zu versorgen, begibt er sich in die Welt der Schwarzmarktfischerei. Selten erlebt man die Situation eines traditionsreichen Berufs im Mittelmeer so hautnah und in allen Facetten. Alex Camilleris Spielfilmdebüt ist ein berührendes und mitreißendes Drama, das vor malerischer Kulisse einen seltenen Blick auf Malta wirft.

Als Luzzu bezeichnet man auf Malta ein kleines Fischerboot, das durch seine bunten Farben stärker auffällt als durch seine Größe. Seit Generationen sind mit solchen Luzzus die Fischer unterwegs auf dem Meer, um ihre Netze auszuwerfen und einen guten Fang auf den Markt zu bringen. Jesmark Scicluna, der auch im wirklichen Leben so heißt und Fischer ist, ist einer von ihnen; viele sind es nicht mehr, denn das Meer ist leergefischt, die Bedingungen sind durch europäische Gesetze schwierig geworden. Was politisch dem Schutz vor der Überfischung dienen sollte, schmälert im Alltag die Möglichkeiten des Fangs für Fischer wie Jesmark. Parallel dazu hat sich eine Schattenwirtschaft etabliert, die mit ihren mafiösen Strukturen dem Berufsstand den Rest gibt.

Luzzu ist mit einer Authentizität und Glaubwürdigkeit erzählt, die ihresgleichen suchen. Dazu kommt das fantastische Spiel des Laiendarstellers: ausgezeichnet am Sundance Film Festival.