Der Schein trügt

Di 31.5. (18 und 20 Uhr) / Do 2.6. (17:30) / So 5.6. (13:00)

Serbien 2021; Regie: Srdjan Dragojevic; Darsteller*innen: Goran Nvojec, Kenija Marinkovic, Natasa Markovic; FSK: ab 16; 122 Minuten

Was macht mickrige Männer zu mächtigen? Der serbische Autor und Regisseur Srdjan Dragojevic gibt in seiner unterhaltsamen Satire Der Schein trügt eine eindeutige Antwort auf die Frage: Bösartigkeit.

Der Schein trügt ist eine Satire, die aus drei Episoden besteht. Es geht jeweils um göttliche Wunder in der postkommunistischen Gesellschaft Serbiens und ihre Auswirkungen. Den Auftakt bildet die Geschichte des fürsorglichen Familienvaters Stojan, der plötzlich einen Heiligenschein über dem Kopf trägt, nachdem eine Glühbirne einen Kurzschluss hatte. Stojan wird zur größten Attraktion der Nachbarschaft, und seine Frau Nada ist schnell genervt von dem ganzen Trubel. Dieser verdammte Heiligenschein muss weg! Also verdonnert Nada ihnen Mann dazu, ausgiebig zu sündigen. Stojan begeht eine Todsünde nach der anderen, wird aber den Heiligenschein trotzdem einfach nicht los…

Mit satirischer Schärfe und tragisch-düsterem Humor setzt sich Dragojevic mit dem Missbrauch christlicher Werte auseinander und entlarvt die Methoden skrupelloser Politiker. Exzellente Schauspieler, virtuose Bildsprache, derber Humor, wohltuende Lebensweisheit: Wie im Welterfolg Parada setzt der Regisseur auf Spannung, Witz und übersprudelnde Fantasie.