À la Carte!

Di 3.5. (18 und 20 Uhr) / Do 5.5. (17:30) / So 8.5. (13:00)

À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen

Frankreich 2021; Regie: Èric Besnard; Darsteller*innen: Grègory Gadebois, Isabelle Carré, Benjamin Lavernhe; FSK: ab 0; 113 Minuten

Französische Komödie über die Entstehung des ersten Restaurants Frankreichs für alle Bürger*innen des 18. Jahrhunderts. Frankreich im Jahr 1789. Während anderswo im Land die Französische Revolution kurz bevorsteht, arbeitet der Koch Manceron weiterhin für den Herzog von Chamfort. Die aufgetischten Speisen sind nie langweilig und stets exquisit. Von Schwanen-Ragout über gebackenen Täubchen – hier lässt es sich formidabel schmausen.

Als sich Manceron jedoch erdreistet, den herzöglichen Gäst*innen eine Köstlichkeit aus einer der niedrigsten Zutaten der Bevölkerung zu reichen – einer Kartoffel – wird er vor die Tür gesetzt. Auf dem heimischen Bauernhof werden seine kulinarischen Gelüste weniger beachtet, dort gibt es lediglich Brot und Bouillon. Ihm vergeht die Lust am Kochen. Dies ändert sich, als die geheimnisvolle Louise auf den Hof eintritt. Sie möchte von Manceron in die Kochkunst eingewiesen werden und beweist bereits ein intuitives Händchen für die vorzüglichsten Speisen und Kombinationen an Gewürzen.

Wo in Paris die Sonne aufgeht

Di 26.4. (18 und 20 Uhr) / Do 28.4. (17:30) / So 1.5. (13:00)

Frankreich 2021; Regie: Jacques Audiard; Darsteller*innen: Lucie Zhang, Makita Sama, Noémie Merlant, Jehnny Beth, Camille Léon-Fucien, Océane Cairat, Anaïde Rozam, Pol White, Geneviève Doang; FSK: o. A.; 106 Minuten

Paris, die ewige Stadt der Liebe. Hier leben sie dicht gedrängt, zwischen Sehnsüchten, Abenteuern, Dramen: Émilie schlägt sich nach ihrem Elite-Studium mit billigen Gelegenheitsjobs herum, hat schnellen Sex und träumt von einer Beziehung; Camille hat als junger Lehrer beruflich noch Illusionen, dafür keine in der Liebe, außer unkomplizierten Sex; Nora ist in die Stadt gekommen, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen und mit Anfang Dreißig ihr Jura-Studium wieder aufzunehmen und Louise bietet als Amber Sweet im Internet erotische Dienste gegen Bezahlung an.

Drei Frauen, ein Mann. Ihre Lebenswege kreuzen sich im 13. Arrondissement in Paris. Der attraktive Camille zieht bei Émilie als Mitbewohner ein, wird ohne Umschweife ihr Liebhaber und zieht ebenso schnell wieder aus. Liebe ist angeblich nicht sein Stil – bis er die kühle Nora trifft. Noras Hoffnungen auf einen akademischen Neuanfang in Paris haben sich unterdessen zerschlagen: Nach einer wilden Disconacht wollen Kommilitonen in ihr den Pornostar Amber Sweet wiedererkennen. Noras Zukunftsträume wanken. Sie muss die süße Amber nun unbedingt persönlich kennenlernen.

Jaques Audiard zementiert mit seinem neuen Film Wo in Paris die Sonne aufgeht seinen Ruf als Meister des amoralischen Erzählens vom menschlichen Ringen um Liebe, Selbstbehauptung und Freiheit. Selten wurde im Kino mit solch anarchischer Schönheit gesucht, gerungen und geliebt. Mit seinem modernen Liebesreigen in Zeiten von Dating Apps und Sex im Internet erschafft Audiard einmal mehr unvergleichliche Filmkunst. Rohe Poesie des Lichts in Zeiten der Dunkelheit.

Wanda, mein Wunder

Di 19.4. (18 und 20 Uhr) / Do 21.4. (17:30) / So 24.4. (13:00)

Schweiz 2020; Regie: Bettina Oberli; Darsteller*innen: Agnieszka Grochowska, André Jung, Marthe Keller, Jacob Matschenz, Birgit Minichmayr, Anatole Taubman; FSK: o. A.; 110 Minuten

Die Polin Martha arbeitet als private Pflegekraft in der Schweiz. Alle drei Monate tritt sie ihren Dienst in einer gut betuchten Familie an. Malerisch liegt das Haus umgeben von einem weitläufigen Garten am See, und Wanda wird dort sehnsüchtig erwartet. Von Sohnemann Gregor, der sie mit einem Strauß Blumen an der Raststätte abholt, von dessen Mutter Elsa, die die Pflege ihres gelähmten Mannes Josef nicht allein bewältigen kann, und von dem Patienten selbst, der die Pflegerin immer wieder »mein Wunder« nennt.
Wanda braucht das Geld für ihre zwei Söhne, die von den Großeltern versorgt werden. Für ihre Kinder hat sie sich auch auf einen heimlichen Zusatzverdienst eingelassen und geht nachts zu Josef, wenn er sie über das Babyphone ruft.
Die Mischung zwischen Sensibilität und Sarkasmus verleihen dieser Familienkomödie eine spezifische Tiefe und Leichtigkeit. Das hartnäckige Klischee, dass alle reichen Familien im Kino neurotisch sein müssen, wird zwar auch hier bedient, aber darüber hinaus begegnet der Film seinen Figuren mit erfrischend menschlicher Entdeckungsfreude. Angefangen bei Wanda, die Agnieszka Grochowska mit einer tiefenentspannten Präsenz verkörpert und nie auf die Opferrolle reduziert. In feinen Nuancen wird mit ihr das Wechselverhältnis zwischen ausbeuterischer Geschäftsbeziehung und familiärer Intimität ausgelotet, das in dieser Form häuslicher Pflegemigration fest verankert ist.
Aber auch die Mitglieder der Gastfamilie werden in ihrer Reaktion auf Wandas Schwangerschaft nicht bloß als privilegierte Narzissten entlarvt, sondern auch in ihren menschlichen Schwächen ernstgenommen.

Das Mädchen mit den goldenen Händen

Di 12.4. (18 und 20 Uhr) / Do 14.4. (17:30) / So 17.4. (13:00)

Deutschland 2021; Regie: Katharina Marie Schubert; Darsteller*innen: Corinna Harfouch, Birte Schnöink, Peter René Lüdicke, Jörg Schüttauf, Gabriela Maria Schmeide, Ulrike Krumbiegel, Stephan Bissmeier; FSK: ab 12; 107 Minuten

Lara beschließt, ihre Mutter Gudrun anlässlich ihres 60. Geburtstages zu besuchen. Ihre Mutter ist in ihrer ostdeutschen Heimat eine beliebte und engagierte Nachbarin. Doch obwohl sie für die Bewohner des Ortes eine geschätzte Mitbürgerin ist, konnte sie für ihre Tochter nie die Empathie und Nähe aufbringen, wie sie es für andere tut. Zum Glück hat sich ihr Ziehvater Werner immer sehr aufopferungsvoll um Lara gekümmert. Gudrun hatte es als Kind auch nicht leicht und wuchs als Waisenkind in einem Heim auf. Das hat sie viele Jahre später in Eigenregie renoviert und genau dort findet nun auch ihre Geburtstagsfeier statt. Der Bürgermeister eröffnet ihr, dass das Kinderheim an einen westdeutschen Investor verkauft werden soll. Für Gudrun ist das eine Katastrophe. Von nun an setzt sie alle Hebel in Bewegung, um den Verkauf zu verhindern. Die Lage eskaliert völlig und Lara, Werner und alle anderen Dorfbewohner erkennen Gudrun nicht mehr wieder. Für Lara Grund genug, um endlich herauszufinden, warum ihre Mutter solch einen Ehrgeiz an den Tag legt…

Was geschah mit Bus 670?

Di 5.4. (18 und 20 Uhr) / Do 7.4. (17:30) / So 10.4. (13:00)

Mexiko/Spanien 2020; Regie: Fernanda Valadez; Darsteller*innen: Mercedes Hernández, David Llescas, Juan Jesús Varela, Ana Laura Rodríguez, Armando García, Laura Elena Ibarra; FSK: ab 16; 99 Minuten

Zentral-Mexiko: Teenager Jesús und ein Freund wollen es gemeinsam in die USA schaffen, wo sie ein besseren Leben haben wollen als in ihrer Heimat. Sie nehmen den Bus 670, der zur US-amerikanischen Grenze fährt. Monate später findet man die Leiche von Jesús‘ Freund, während von ihm jede Spur fehlt. Seine Mutter Magdalena denkt aber gar nicht daran, die Hoffnung aufzugeben. Entgegen aller Warnungen zieht sie los, um ihren Sohn zu finden. Magdalena reist nach Nord-Mexiko, eine Todeszone, wo es so gefährlich ist wie an kaum einem anderen Ort der Welt. Hier begegnet sie Menschen, die sich ebenfalls fragen, was aus ihren Familienmitgliedern geworden ist. Jesús‘ Schicksal ist kein Einzelfall. Nach und nach nähert sich Magdalena der Wahrheit.