Online für Anfänger (Effacer l’historique)

Dienstag, 1. März, 18.00 und 20.00 Uhr

Frankreich/Belgien 2020; Regie: Benoît Delépine, Gustave Kervern; Darsteller*innen: Blanche Gardin, Denis Podalydès, Corinne Masiero, Vincent Lacoste, Benoît Poelvoorde; FSK: ab 12; 110 Minuten

In seiner grotesken Komödie beschäftigt sich das französische ­Filmemacherduo Gustave Kervern und Benoît Delépine mit dem Fluch des Internets: Dafür gab es auf der Berlinale 2020 einen Silbernen Bären.

Marie muss seit der Trennung vom Ehemann ihr Mobiliar im Internet verkaufen, um über die Runden zu kommen. Zu allem finanziellen Übel fürchtet sie um den Respekt ihres jugendlichen Sohnes, sollte ein peinliches Sextape von ihr online gehen. Bertrands Tochter wurde Opfer von Cyber-Mobbing, während er selbst sich in die Stimme einer Callcenter-Agentin am anderen Ende der Welt verliebt hat und ihr kein noch so beklopptes Angebot ablehnen kann. Und schließlich Christine, die sich über schlechte Internet-Bewertungen wundert, die sie trotz aller Anstrengungen als Uber-Fahrerin mit ihrem Kleinwagen bekommt und ihr dadurch die erneute Arbeitslosigkeit droht.
Die drei Nachbarn haben die Fremdbestimmung durch die Übermacht der sozialen Medien und Techgiganten satt und sagen Silicon Valley den Kampf an!

Die Gesellschaftssatire Online für Anfänger nimmt die Absurditäten und Stolperfallen des digitalen Alltags zwischen künstlicher Intelligenz, Fake-Bewertungen und den überteuerten Kosten sogenannter Gratis-Hotlines aufs Korn. Als Spezialisten für anarchischen Humor bleibt sich das französische Regie- und Autorenduo in ihrem neunten gemeinsamen Spielfilm selbst treu – wirklich jeder bekommt sein Fett weg: Von weltweit agierenden Ausbeuter-Konzernen bis hin zu Rentnern, die dutzende Kilometer fahren, um ein paar Cent beim Einkauf zu sparen. Und doch: Aus vermeintlich Gestrauchelten des Internet-Alltags werden Helden, die sich furchtlos ihre privaten Daten aus dem Internet zurückholen wollen.