Die Adern der Welt

Dienstag, 9. November, 18.00 und 20.00 Uhr

Deutschland/Mongolei 2020; Regie: Byambasuren Davaa; Darsteller*innen: Bat-Ireedui Batmunkh, Enerel Tumen, Yalalt Namsrai; Prädikat: besonders wertvoll; FSK: 0; 95 Minuten

In der mongolischen Steppe lebt der 12-jährige Amra mit seiner Mutter Zaya, seinem Vater Erdene und seiner kleinen Schwester Altaa ein traditionelles Nomadenleben. Während sich Zaya um die Ziegenherde kümmert und Erdene als Mechaniker und durch den Verkauf von Käse auf dem lokalen Markt sein Geld verdient, träumt Amra einen ganz anderen Traum: Er will ins Fernsehen und bei der Show „Mongolia’s Got Talent“ auftreten. Doch das friedliche und ursprüngliche Leben der Familie wird durch das Eindringen internationaler Bergbauunternehmen bedroht, die den Lebensraum der Nomaden rücksichtslos zerstören. Erdene ist der Anführer derer, die sich der Ausbeutung widersetzen. Ein tragischer Unfall ändert jedoch alles. Plötzlich muss Amra den Kampf seines Vaters fortsetzen. Er tut dies mit der Klugheit und der unbekümmerten Gewitztheit eines 12-jährigen Jungen …

Mit ihrem Dokumentarfilm Das weinende Kamel erhielt die in der Mongolei geborene Regisseurin Byambasuren Davaa 2004 eine Oscarnominierung. Die Adern der Welt ist ihr Spielfilmdebüt und thematisiert den Raubbau an ihrem Land und die Verdrängung der Nomaden. Und erzählt vom Alltag eines Zwölfjährigen, der in Teilen so ganz anders und dann doch wieder dem Bild europäischer Jugendlicher sehr ähnlich ist. Er eröffnet einen Blick in eine ferne Lebenswirklichkeit und sensibilisiert für den Umgang mit anderen Kulturen und deren Lebenswelten.