Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão

Mittwoch, 21. September, 18.00 und 20.30 Uhr

Brasilien 2019; Regie: Karim Ainouz; Darsteller*innen: Carol Duarte, Julia Stockler, Gregorio Duvivier; FSK: ab 12; 139 Minuten

Euridice und ihre ältere Schwester Guida wachsen gut behütet in einem strengen brasilianischen Haushalt auf. Ihrer Erziehung und den gesellschaftlichen Maßgaben zum Trotz versuchen die beiden freigeistigen Frauen ihren vorgefertigten Rollen als Hausfrau und Mutter zu entkommen. Guida bricht kurzerhand mit einem griechischen Seemann nach Athen auf und kehrt wenig später in die Heimat zurück, schwanger und ohne Mann. Ihr Vater erklärt ihr außerdem, dass ihre geliebte Schwester, eine begnadete Pianistin, ihrem Traum gefolgt sei und ein Musikstudium in Europa begonnen habe. Guida wird von der Familie verstoßen und findet Zuflucht bei einer ehemaligen Prostituierten. Sie bringt einen Sohn zur Welt und muss zwei Jobs nachgehen, um ihre kleine Familie zu ernähren. Was sie nicht weiß: Auch ihre Schwester Euridice teilt ein ähnliches Schicksal. Sie lebt noch immer in Rio und ist unglücklich verheiratet. Eine Schwangerschaft verhindert ihre Teilnahme am Eingangstest eines Musikinstituts.

Der vielbeachtete brasilianische Regisseur Karim Ainouz zeichnet mit seinem neuen Film ein sensibles Drama über zwei Frauen, die wie viele andere ihrer Generation dazu erzogen wurden, sich im Hintergrund zu halten und ihre Rolle als Hausfrau und Mutter zu erfüllen und die versuchen, die vorgefertigten Strukturen zu durchbrechen. Im Rahmen der 72. Internationalen Filmfestspiele in Cannes wurde Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao in der Kategorie Un Certain Regard ausgezeichnet.