Into the Beat – Dein Herz tanzt

Deutschland 2020; Drehbuch und Regie: Stefan Westerwelle; Darsteller*innen: Alexandra Pfeifer, Yalany Marschner und Trystan Pütter; FSK ab 0; 98 Minuten

Katya (Alexandra Pfeifer) ist eine junge talentierte und aufstrebende Ballerina. Sie steht kurz davor, ein begehrtes Stipendium für die New Yorker Ballet Academy zu bekommen. Seit dem Tod ihrer Mutter hat sie ein inniges Verhältnis zu ihrem Vater Victor (Trystan Pütter), der selbst ein gefeierter Ballettstar ist. Katyas Welt gerät aus den Fugen, als Victor verunglückt und er daraufhin seine Karriere an den Nagel hängen muss. Noch mehr als je zuvor, legt Victor großen Wert darauf, dass seine Tochter als Ballerina eine gute Ausbildung erhält, um so die Familientradition fortzuführen. Dabei steht New York für ihr großes gemeinsames Ziel. Eines Tages trifft Katya auf eine Gruppe junger Breakdancer und ist fasziniert von dieser Welt, in der es anscheinend weder Regeln, noch Schwerkraft gibt. Sie lernt Marlon (Yalany Marschner) kennen, der anbietet, ihr ein paar Schritte zu zeigen. Es dauert nicht lange und die beiden Tänzer nähern sich an. Mit der Ballerina erlebt Marlon zum ersten Mal das Gefühl der Gemeinschaft. Katya wiederum findet in Marlon nicht nur neue Freiheiten, sondern auch ihren ganzen eigenen Stil im Breakdance. Doch die neu gewonnene Liebe und Lebensart stehen in Widerspruch zu den Plänen von Vater Victor. Katya ist hin- und hergerissen und es beginnt eine Zerreißprobe zwischen Tradition und dem Ruf ihres Herzens.

Trailer und Termine: Into the Beat

Waves

USA 2020; R: Trey Edward Shults; D: Kelvin Harrison Jr., Taylor Russel, Alexa Demie, Sterling K.Brown, Lucas Hedges; 137 Min.; FSK ab 12 J.

Autor, Regisseur und Produzent Trey Edward Shults erzählt die bewegende Geschichte der afroamerikanischen Vorstadtfamilie Williams, die nach einem tragischen Ereignis wieder zu sich selbst finden muss. Der Film wirft einen mitfühlenden aber nicht selten auch schmerzhaften Blick auf universelle Themen wie elterlichen Druck, die Liebe in ihren unzähligen Inkarnationen und darauf, wie sie Menschen auseinandertreiben oder auch zusammenführen kann. Besetzt mit einem spektakulären Cast, zeichnet WAVES ein berührendes Bild von Liebe, Vergebung, Mitgefühl und familiärem Zusammenhalt.

Shults dritter Spielfilm ist ein zutiefst persönliches Statement, kompromisslos in Wort, Bild und Ton. Angetrieben von einem pulsierenden Soundtrack mit Liedern von Frank Ocean und Radiohead und einem faszinierenden Score des Oscar®-prämierten Duos Trent Reznor und Atticus Ross (The Social Network) zeigt WAVES meisterhaft, wie stark Liebe und Verlust in unserem Leben nachklingen können.

„Es ist ein Film über die Höhen und Tiefen der Liebe. Romantische Liebe, familiäre Liebe, darüber, was es bedeutet, Leidenschaft für etwas zu zeigen und was geschieht, wenn dies alles auseinanderbricht“, sagt Shults. „WAVES folgt einem Rhythmus wie Ebbe und Flut. Ich denke, damit ist der Film dem wirklichen Leben sehr ähnlich.“

Trailer und Termine: https://www.citydome-sinsheim.com/detail/83549/Waves

Die Perfekte Kandidatin

Saudi Arabien/Deutschland 2019; Regie: Haifaa Al Mansour; Darsteller*innen: Mila Al Zahrani, Dae Al Hilali, Nora Al Awadh, Khalid Abdulrhim, Shafi Al Harthy; Prädikat: besonders wertvoll; FSK: 0; 101 Minuten
Maryam arbeitet als Ärztin in einer kleinen Stadt in Saudi-Arabien und ist wütend über den Zustand der Straße vor der Klinik. Regelmäßig bleiben die Patienten auf der nicht asphaltierten Zufahrt im Schlamm stecken. Als sie sich um eine bessere Stelle in Dubai bewirbt und ohne männliche Begleitung nicht reisen darf, sucht sie Hilfe bei einem entfernten Cousin. Dieser jedoch empfängt als Beamter nur Kandidaten für die anberaumte Wahl des Stadtrats. Aus Trotz erklärt sich Maryam kurzerhand zur Kandidatin. Doch dann wird ihr klar, dass sie als Stadträtin die Asphaltierung der Klinik-Zufahrt selbst in die Hand nehmen könnte und zusammen mit ihrer Schwester tritt sie eine unübersehbare Kampagne los. Dabei wird Maryams Stimme immer lauter, ihre Auftritte werden mutiger und ihre Forderungen radikaler.
Die Regisseurin Haifaa al Mansour (Das Mädchen Wadjda) erzählt in Die Perfekte Kandidatin mit viel Weitsicht und Feingefühl, wie eine minimale gesellschaftliche Öffnung der Klaviatur bürokratischer Willkür völlig neue Töne entlockt. Ihr Film ist eine Verneigung vor der Unbezähmbarkeit weiblicher Souveränität und gleichzeitig ein ebenso beflügelndes wie scharfsichtig gezeichnetes Porträt einer Emanzipation.

Trailer und Termine: Die Perfekte Kandidatin