Tel Aviv on Fire

Mittwoch, 26. Februar, 18.00 und 20.30 Uhr

Luxemburg/Frankreich/Israel 2018; Regie: Sameh Zoabi; Darsteller*innen: Kais Nashef, Yaniv Biton, Maisa Abd Elhadi, Lubna Azabal, Nadim Sawalha; FSK: ab 12; 101 Minuten

Voller Spannung warten die Bewohner*innen der Metropole Tel Avis auf die schnulzige aber dennoch beliebte Seifenoper Tel Aviv on Fire. Jeden Abend flimmert diese Serie über die Bildschirme der Stadt und vereint Israelis als auch Palästinenser vor den Fernsehapparaten. Der junge Palästinenser Salam ist als Drehbuchautor für die Sendung beschäftigt und muss für die Dreharbeiten täglich die Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland überwinden. Bei einer Grenzkontrolle landet das Skript für die nächste Folge in den Händen des israelischen Kommandeurs Assi. Dieser Fund kommt dem Grenzkontrolleur gerade recht. Seit Tagen langweilt sich der Beamte sehr. Um seine Frau zu beeindrucken, zwingt er Salam, das Skript abzuändern. Wider Erwarten wird aus der umgeschriebenen Geschichte ein großer Erfolg! Damit dieser Durchbruch keine Eintagsfliege bleibt, arbeiten die beiden – ein Israeli und ein Palästinenser – weiter an immer neuen schnulzigen Dialogen und absurden Drehbuchentwicklungen. Doch damit wächst auch der Einfluss des israelischen Militärs auf eine populäre, aber eigentlich auch anti-zionistische Soap-Opera. Als die Serie abgesetzt werden soll, steht Salam vor einem großen Problem.

Bruder Schwester Herz

Mittwoch, 19. Februar, 18.00 und 20.30 Uhr

Deutschland 2019; Regie: Tom Sommerlatte; Darsteller*innen: Sebastian Fräsdorf, Karin Hanczewski, Wolfgang Packhäuser; FSK: keine Angabe; Prädikat: besonders wertvoll; 105 Minuten

Die Rinderfarm des Vaters am Laufen zu halten war für Franz und Lilly bisher ihr Leben. Doch während Franz damit zufrieden ist, mit den Erträgen der maroden Farm noch einiger- maßen über die Runden zu kommen, kann sich Lilly immer schwerer mit der Perspektivlosigkeit ihrer Existenz abfinden. Lilly will mehr im Leben erreichen – und sie will auch, dass ihr Bruder Franz, mit dem sie schon immer ein sehr inniges Verhältnis verbindet, mehr möchte. Als Lilly realisiert, dass dies nie geschehen wird und sie eines Tages auf den charismatischen Sänger Chris trifft, entscheidet sie sich die Farm zu verlassen. Franz bleibt zurück, enttäuscht und wütend. Als Lilly dann zurückkehrt, scheint der Graben zwischen den beiden Geschwistern zu tief. Und nie ausgesprochene Gefühle brechen sich in destruktiver Weise Bahn.

Kleine Germanen

Mittwoch, 12. Februar, 18.00 und 20.30 Uhr

Deutschland 2018; Dokumentation; Regie: Mohammad Farokhmanesh, Frank Geiger; FSK: ab 12; Prädikat: besonders wertvoll; 90 Minuten

KLEINE GERMANEN macht in einer ungewöhnlichen Verbindung aus Dokumentar- und Animationsfilm auf ein kaum aufgearbeitetes Problem unserer Gesellschaft aufmerksam, das mit Blick auf die rechten Gewaltausschreitungen der letzten Zeit aktueller denn je ist: Kinder, die in einem demokratiefeindlichen Umfeld aufwachsen und nach dogmatischen Prinzipien rechtsextremer Ideologie erzogen werden. Der Dokumentarfilm blickt aber auch über die traditionellen Strukturen rechtsextremer Gruppierungen hinaus in einen Teil unserer Mittelstandsgesellschaft, der immer stärker von rechtspopulistischen Strömungen geprägt ist – und konfrontiert den Betrachter mit Protagonisten, die ihre Kinder im Geist einer demokratiefeindlichen Welt erziehen. Die Animationsgeschichte zieht sich als „roter Faden“ durch den Film und erzählt das tragische Leben der persönlich betroffenen Elsa nach. Als Kind hat sie mit dem geliebten Opa Soldat gespielt. Mit ausgestrecktem rechten Arm hat sie „Für Führer, Volk und Vaterland!“ gerufen und war ganz stolz darauf. Heute blickt sie auf eine Kindheit zurück, die auf Hass und Lügen gebaut war und versucht zu verstehen, was diese Erziehung aus ihr und ihren eigenen Kindern gemacht hat.

CINEMA PARADISO zeigt im Rahmen der Woche für Demokratie und Toleranz diesen Film in Zusammenarbeit mit dem DGB Kraichgau und dem Jugendreferat der Stadt Sinsheim. Im Anschluss an den Film laden wir Sie zur Diskussion ein. Nach jeder der beiden Vorstellungen ist auch der Regisseur Frank Geiger anwesend.