Der Glanz der Unsichtbaren

Mittwoch, 8. Januar, 18.00 und 20.30 Uhr

Frankreich 2018; Regie: Louis-Julien Petit; Darsteller*innen: Audrey Lamy, Déborah Lukumuena, Corinne Masiero; FSK: ab 6; 102 Minuten

Der Regisseur siedelt seine Geschichte in einer Tagesstätte für obdachlose Frauen an. Täglich bemühen sich dort vier Sozialarbeiterinnen – manche festangestellt, manche ehrenamtlich – um ihre Schützlinge, sorgen für warme Mahlzeiten und Duschen, versuchen sie bei einer Rückkehr in einen geregelten Alltag zu begleiten. Doch nur vier Prozent der betreuten Frauen gelingt es, von der Straße wegzukommen, wie die Stadtverwaltung eines Tages warnend feststellt. Der Einrichtung droht das Aus.

Als dann noch ein illegales Zeltlager von der Stadt geräumt wird, müssen die Sozialarbeiterinnen handeln. Die wohnungslosen Frauen schlagen verbotenerweise nicht nur ihre Schlafstätten in dem Zentrum auf, Sozialarbeiterin Audrey kommt auch auf die Idee, die Frauen in ihren Fähigkeiten und Qualifikationen zu schulen. Jene, die sich aus Scham Tarnnamen wie Lady Di, Brigitte Macron oder Edith Piaf gegeben haben, erobern sich so ihre Identitäten zurück, die lange verborgen waren.

Als größter Gewinn erweist sich dabei die gute Besetzungsentscheidung. Die Rollen werden überwiegend von Frauen verkörpert, die selbst wohnungslos waren. Voller Wärme gelingt dem Regisseur damit eine ungewöhnliche Symbiose von Sozialdrama und Komödie.