Geheimnis eines Lebens

Mittwoch, 18. Dezember, 18.00 und 20.30 Uhr

Großbritannien 2019; Regie: Trevor Nunn; Darsteller*innen: Judi Dench, Sophie Cookson, Stephen Campbell Moore; FSK: ab 6; 102 Minuten

Im Jahr 2000 wird die 87-jährige Rentnerin Joan Stanley vom britischen Inlandsgeheimdienst MI5 verhaftet. Die Anschuldigungen gegen die Dame haben es in sich. Der Verdacht: Hochverrat an der britischen Regierung. Stanley soll einst brisante Infos aus dem geheimen britischen Atomforschungsprogramm an die Russen verraten haben. Während der Verhöre wird Joans Vergangenheit aufgearbeitet: Als junge Frau studiert Joan in Cambridge Physik. Dort verliebt sie sich in den geheimnisvollen Leo Galich, der Joan für seine Zwecke einspannt – und ihr die Vorzüge des Kommunismus näher bringt. Einige Jahre später wird Joan während des Krieges als Beamtin der britischen Regierung für ein streng vertrauliches Nuklear-Forschungsprojekt angestellt. Bald erkennt sie: Nur wenn sie die entscheidenden Informationen an die Sowjets weitergibt, kann das (atomare) Gleichgewicht der Kräfte aufrechterhalten und die Welt vor der Zerstörung bewahrt werden.

Geheimnis eines Lebens beruht auf der Lebensgeschichte von Melita Norwood, die mehr als 40 Jahre lang für das sowjetische Ministerium für Staatssicherheit sowie den KGB spionierte. Inszeniert wurde der Film vom britischen Film- und Theaterregisseur Trevor Nunn, der in seiner Karriere auch Opern und Musicals inszenierte. Geheimnis eines Lebens erlebte seine Premiere im September 2018 auf dem Filmfest Toronto.

The Sisters Brothers

Mittwoch, 11. Dezember, 18.00 und 20.30 Uhr

Frankreich/USA/Spanien/Rumänien/Belgien 2018; Regie: Jacques Audiard; Darsteller: John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed; FSK: ab 12; 121 Minuten

Oregon, 1851: Sie sind berühmt-berüchtigt, die Sisters Brothers. Eli, der Ältere, und Charlie, der Jüngere, der eine ruhig und überlegt, der andere ein kampflustiger Trinker. Skrupellose Auftragskiller im Dienst eines ominösen Commodore. Leichen pflastern ihren Weg. An ihren Händen klebt Blut, nicht nur von Kriminellen, auch von Unschuldigen. Für ein großes Sümmchen sollen sie einen gewissen Hermann Warm töten, der eine Wunderformel zum einfachen Goldwaschen erfunden hat: Eine Flüssigkeit macht die Goldnuggets im Wasser sichtbar – ein Wissen, das dem Commodore ein Vermögen einbringen kann. Dem Genie ebenfalls auf den Fersen ist ihr Kontaktmann Jim Morris. Während die Brüder von den Bergen Oregons bis nach Kalifornien reiten und eine mörderische Spur hinter sich lassen, ist Morris ihnen einige Tage voraus und trifft in einem Trek den gesuchten Chemiker. Statt ihn an die Sisters Brothers auszuliefern, verfolgt er ganz eigene Ziele. Als die vier Männer aufeinanderstoßen, geht es erst einmal um Leben oder Tod. Aber das Gold lockt…

Mit außergewöhnlichen Schauspielern und in betörenden Bildern vor atemberaubender Landschaft erzählt Jacques Audiard von den Zwängen zur Gewalt in einer Männergesellschaft, von der Sehnsucht nach bürgerlichem Leben, von der Utopie einer gerechteren Welt, von Menschen als Spielball des Schicksals. Dabei nimmt er den Gründungsmythos Amerikas unter die Lupe und widersetzt sich allen Genrekonventionen.
Ein großer Western, dunkel und melancholisch, witzig und ironisch und am Ende mit einem Fünkchen Hoffnung auf Humanität. Jacques Audiard wurde in Venedig mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet.