Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm

Mittwoch, 6. März, 18.00 und 20.30 Uhr

Deutschland 2018; Regie: Joachim Lang; Darsteller*innen: Lars Eidinger, Tobias Moretti, Hannah Herzsprung, Joachim Krol; FSK: 6; Prädikat: besonders wertvoll; 130 Minuten

„Wer die Handlung nicht gleich begreift, braucht sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Sie ist unverständlich. Wenn Sie nur etwas sehen wollen, was einen Sinn macht, dann müssen Sie aufs Pissoir gehen. Der Eintrittspreis wird auf keinen Fall zurück erstattet“, so Bert Brecht zum Publikum. Nach dem Welterfolg von Die Dreigroschenoper aus dem Jahr 1928 will das Kino Brecht für sich vereinnahmen. Doch Brecht ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu spielen. Seine Vorstellung vom DreigroschenFILM ist radikal und kompromisslos und zeitkritisch zugleich. Er weiß, dass sich die Produktionsfirma niemals darauf einlassen wird. Für sie zählt nur der Erfolg an der Kasse. Während in Gedanken die Filmversion der früheren Dreigroschenoper entsteht, sucht Brecht die öffentliche Auseinandersetzung. Er bringt die Produktionsfirma vor Gericht, um zu beweisen, dass sich die finanziellen Interessen der Firma gegen sein Recht als Autor durchsetzen – ein Dichter inszeniert die Wirklichkeit. Das hat es noch nie gegeben.

Regisseur Joachim Lang hat eine filmische Herausforderung an die Zuschauer geschaffen. Ganz im Sinne Brechts ist es eine noch immer gültige, profunde Kritik an den bestehenden Herrschaftsverhältnissen geworden, aber auch eine Hommage an Brecht und eines seiner bekanntesten Werke.