Jud Süß – Film ohne Gewissen

Mittwoch, 13. Februar, nur 20.30 Uhr

Deutschland/Österreich 2010; Regie: Oskar Roehler; Darsteller*innen: Tobias Moretti, Moritz Bleibtreu, Martina Gedeck, Justus von Dohnanyi, Heribert Sasse, Paula Kalenberg, Gudrun Landgrebe; FSK: ab 12; Prädikat: besonders wertvoll; 103 Minuten

Ende der 1930er-Jahre bietet Joseph Goebbels dem mäßig erfolgreichen Darsteller Ferdinand Marian die Hauptrolle in dem antijüdischen Propagandafilm Jud Süß an. Anfangs lehnt der Frauenheld Marian das Angebot ab, erliegt dann aber der Versuchung einer schnellen Karriere. Letztendlich lassen die Aussicht auf Weltruhm seine moralischen Bedenken schrumpfen. Marian versucht der Titelfigur freundliche Züge zu verleihen, aber gerade das steigert die gewünschte antisemitische Wirkung umso mehr. Schon während der Dreharbeiten unter Regisseur Veit Harlan beginnt sich Marian zu verändern, woraufhin es zum Streit mit seiner jüdischen Ehefrau Anna kommt. Marian verliert seine Frau und seine Selbstachtung. Nach und nach lernt der nun im Deutschen Reich etablierte Schauspieler Marian die Bedrohung hinter den Nationalsozialisten kennen, die viele seiner Berufskollegen ins Exil verschlägt oder durch sie in den Lagern ermordet werden.

Tobias Moretti und Moritz Bleibtreu glänzen in dieser aufwühlenden Studie über Rassenhass und die Wirkung aufkommender Massenmedien. Der Film, der die Entstehung des antisemitischen Propagandafilms Jud Süß von Veit Harlan thematisiert, wurde am 18. Februar 2010 im Rahmen der 60. Filmfestspiele in Berlin uraufgeführt.

CINEMA PARADISO zeigt im Rahmen der Woche für Demokratie und Toleranz diesen Film in Zusammenarbeit mit dem DGB Kraichgau und dem Jugendreferat der Stadt Sinsheim. Wir laden alle Zuschauer ein, nach dem Film zu diskutieren mit Herrn Guilhem Zumbaum-Tomasi, Historiker im Themenbereich Nationalsozialismus.