Feinde – Hostiles

Mittwoch, 23. Januar, 18.00 und 20.30 Uhr

USA 2017; Regie: Scott Cooper; Darsteller*innen: Christian Bale, Rosamunde Pike, Wes Studi, Ben Foster; FSK: ab 16; 134 Minuten

Das Jahr 1892: Bei diesem Auftrag hat selbst der allseits geachtete, jedoch gefährlich abgestumpfte Armee-Offizier Joseph J. Blocker an Befehlsverweigerung gedacht. Ausgerechnet er soll den seit Jahren inhaftierten und sterbenden Stammesführer der Cheyenne, Häuptling Yellow Hawk, als letztes Geleit in dessen ehemalige Heimat Montana bringen. Hat die Militärobrigkeit etwa schon wieder vergessen, wie viele Männer von Blocker der vermeintliche Wilde auf dem Gewissen hat?

Widerwillig und misstrauisch macht er sich gemeinsam mit einer Handvoll an Soldaten und Yellow Hawks Familie auf, seinen Auftrag zu erfüllen. Auf der gefährlichen Reise durch das unbarmherzige Terrain trifft die Truppe auf die völlig verstörte Rosalie Quaid. Die Familie der Siedlerin wurde auf bestialische Weise von Komantschen massakriert, nur sie überlebte schwer traumatisiert. Schnell wird dem ungleichen Haufen klar: Nur wenn sie alle an einem Strang ziehen, wird aus der Reise durch die Prärie kein Himmelfahrtskommando – zumindest nicht für alle von ihnen.

Wer der Meinung ist, dass einen schönen Mann nichts entstellen kann, der sieht sich durch Bales Walross-Bart in Feinde eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Und auch wenn sich seine Figur immer wieder über die fettigen Haare streicht, Zeit für Eitelkeiten gibt es im Film nicht. Wohl aber für herausragendes Mienenspiel des Schauspielers, dem man die innere Zerrissenheit stets abkauft.