The Rider

Mittwoch, 5. Dezember, 18.00 und 20.30 Uhr

USA 2017; Regie: Chloe Zhao; Darsteller*innen: Brady Jandreau, Tim Jandreau, Lilly Jandreau, Cat Clifford, Lane Scott; FSK: ab 12; 104 Minuten

Brady Blackburn ist ein überaus talentierter Cowboy und Rodeo-Reiter, doch nach einem schweren Unfall, bei dem er sich am Kopf verletzt, muss er sich damit arrangieren, dass er wohl nie wieder reiten können wird. Als direkter Nachkomme der Lakota-Sioux hat er eine ganz besondere Verbindung zu Pferden und definiert sich selbst fast ausschließlich über seine Arbeit mit den Reittieren.

Der authentische Stil der in China, Großbritannien und den USA aufgewachsenen Chloé Zhao ist bereits nach nur zwei Langfilmen über die Sioux-Indianer absolut unverkennbar. Auch in diesem ebenso einfühlsamen wie bildgewaltigen Neo-Western THE RIDER hat die Regisseurin wieder Laiendarsteller gesucht, die vor der Kamera mehr oder weniger ihre eigene Geschichte nachspielen. Gestoßen ist sie dabei noch während der Dreharbeiten zu SONGS MY BROTHERS TAUGHT ME auf den jungen Pferdeflüsterer und ehemaligen Rodeo-Champion Brady Jandreau – der ist nicht nur ein indianischer Cowboy, was natürlich zunächst einmal wie ein ziemlicher Widerspruch anmutet, und außerdem sollte er seit einem schweren Sturz eigentlich gar nicht mehr selbst aufs Pferd steigen – vom Rodeoreiten einmal ganz zu schweigen.

Chloé Zhaos THE RIDER handelt davon, wie man sich in einer von klassischen männlichen Werten dominierten Gesellschaft behaupten kann, selbst wenn man selbst aufgrund der äußeren Umstände nicht länger an den traditionellen Männlichkeitsritualen – wie dem Reiten – teilnehmen kann. Der Film wurde bei den 70. Filmfestspielen in Cannes gezeigt.