Das grüne Gold

Mittwoch, 4. Juli, 18.00 und 20.30 Uhr

Deutschland 2017; Drehbuch, Regie & Kamera: Joakim Demmer; Dokumentarfilm; FSK: o. A.; 90 Minuten

In der Hoffnung auf große Exporteinnahmen verpachtet die äthiopische Regierung Millionen Hektar Land an ausländische Investoren. Zum Beispiel an den saudischen Milliardär Mohammed Al Amoudi, der im Nationalpark für seine Firma Saudi Star zehntausend Hektar Urwald (mit der Option für mehr) roden ließ, um Basmatireis für den Export anzubauen. Der Traum von Wohlstand hat jedoch seine dunklen Seiten: Es folgen Zwangsumsiedlungen riesigen Ausmaßes, über 1 Millionen Kleinbauern verlieren ihre Lebensgrundlage, die Böden werden überfordert – die Antwort ist eine Spirale der Gewalt im Angesicht einer paradoxen Umweltzerstörung. Zu dieser Entwicklung tragen auch Milliarden Dollar Entwicklungshilfe von Institutionen wie der EU und Weltbank bei. Und wer sich in den Weg stellt, erfährt die harte Hand der äthiopischen Regierung. Dies muss auch der junge äthiopische Umweltjournalist Argaw Ashine lernen, der seine Stimme erhebt – und sich damit selbst in Gefahr bringt.

Transnationale Landinvestitionen als Konjunkturmaschine oder Ausverkauf des eigenen Landes. Die einen hoffen auf große Gewinne und Fortschritt, die anderen verlieren Existenz und Zuhause. Der erschreckenden Wahrheit auf der Spur trifft der schwedische Regisseur Joakim Demmer auf Investoren, Entwicklungsbürokraten, verfolgte Journalisten, kämpfende Umweltaktivisten und vertriebene Bauern. Ein ungeheuerlicher Real-Thriller, der von den scheinbar entlegenen Ecken Äthiopiens über die globalen Finanzmetropolen direkt auf unseren Esstisch führt. Jörg Hartmann, bekannt als „Tatort“-Kommissar, ist im Dokumentarfilm die Stimme des Filmemachers und einem Verbrechen auf der Spur, das sich Landraub nennt.