Alte Jungs

Mittwoch, 27. Juni, 18.00 und 20.30 Uhr

Luxemburg 2017; Regie: Andy Bausch; Darsteller: André Jung, Marco Lorenzini, Paul Greisch, Fernand Fox, Josiane Pfeiffer, Monique Reuter; FSK: o.A.; 107 Minuten

Weil er die Bewohner des Seniorenheims heimlich mit Genußmitteln und anderen schönen Dingen versorgt hat, verliert der 65-jährige Nuckes seine Stelle als Pförtner des Seniorenheims. Und der 70-jährige Heimbewohner Fons muss auch gehen, weil er dem alten Lull zum Geburtstag eine Prostituierte ins Heim bestellte. Fons und Nuckes besuchen ihren Freund Jängi, der mit seinen 84 Jahren in einer Hütte in einer Kleingartenkolonie lebt. Auch Jängi hat ein Problem, denn die Gartenanlage soll einem Neubauprojekt weichen. Die Männer planen eine Zukunft jenseits des Altenheims. Nuckes, der Alt-68er, ist die treibende Kraft der Gruppe und er weiß wie man „Widerstand“ organisiert. Der Tod kann warten. Das Leben nicht.

Es kommt nicht oft vor, dass ein Film aus dem Großherzogtum Luxemburg bei uns startet. Mit einem großartigen Ensemble, bestehend aus den bekanntesten Stars der luxemburgischen Schauspielerfamilie, hat Regisseur Andy Bausch einen liebevollen und herrlich politisch (un)korrekten Film über eine unangepasste Truppe alter Jungs gedreht. Die Komödie über eine Handvoll Seniorenheimbewohner, die den Aufstand üben und es nochmal wissen wollen, ist einer der erfolgreichsten luxemburgischen Filme aller Zeiten!

Die kanadische Reise

Mittwoch, 20. Juni, 18.00 und 20.30 Uhr

Regie: Philippe Lioret: Darsteller: Pierre Deladon-champs, Gabriel Arcand, Catherine de Léan, Marie-Thérèse Fortin, Pierre-Yves Cardinal; FSK: ab 6; 115 Minuten

Der 33-jährige Mathieu lebt mit Frau und Kind in Paris, als ihn die Nachricht vom Tod seines leiblichen Vaters Jean erreicht, den er zeitlebens nicht kannte. Um den Rest seiner unbekannten Familie kennenzulernen, fliegt Mathieu kurzerhand nach Montreal, wo ihn Pierre empfängt, der beste Freund des Verstorbenen. Pierre liegt viel daran, dass Jeans Familie nichts vom verlorenen Sohn erfährt, weswegen er ihm lieber seine Frau Angie und die Tochter Bettina vorstellt. Doch als Mathieu von seinen Halbbrüdern Ben und Sam erfährt, will er diese unbedingt sehen. Also gibt er sich als Bekannter Pierres aus, um mit diesem und den Halbbrüdern nach der Leiche des Vaters zu suchen, die nach wie vor in einem See liegt.

Philippe Lioret baut seinen Film vor allem um die Begegnungen und Gespräche von Mathieu, Pierre und Pierres Familie. Alle haben sich mehr zu sagen, als sie denken. Das wissen sie aber noch nicht, als Mathieu anfangs in Québec aus dem Flieger steigt. Daher schauen sie immer wieder genauer hin.

Für seine Rolle als Mathieu war Pierre Deladonchamps für einen César als bester Hauptdarsteller nominiert.

Happy End

Mittwoch, 13. Juni, 18.00 und 20.30 Uhr

Frankreich/Österreich/D 2017; Regie: Michael Haneke; Darsteller: Isabelle Huppert, Jean-Louis Trintignant, Mathieu Kassovitz, Fantine Harduin; FSK: ab 12; 107 Minuten

Die Unternehmerdynastie Laurent kämpft ums Überleben von Firma und Familie. Anne, die Patriarchin, hält sie mit Selbstdisziplin und Verhandlungstaktik am Leben. Fragt sich nur, für wen. Der entmachtete Vater, Georges, ist nur noch auf der Suche nach einer geeigneten Art, aus dem Leben zu scheiden, der Sohn Pierre für die ihm zugedachte Rolle gänzlich ungeeignet, der Bruder Thomas, der mit seiner Frau hier lebt, mit seinem eigenen Lebensentwurf und seinen Brüchen mehr als beschäftigt. Annes englischer Freund bleibt als Rechtsanwalt auf Distanz.

Noch residiert man im Stil der großen Familien: in der großzügigen Villa, mit nordafrikanischem Dienstpersonal und einem Rest großbürgerlicher Contenance. Doch die Fassade bröckelt… In die unheimlich heile Welt der Eliten platzt ganz unvermittelt die Alltagsrealität – die Flüchtlingskrise. Das Geschehen ist in der Hafenstadt Calais angesiedelt.

Mit dieser Mischung aus Drama und Satire ist Haneke im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes 2017 angetreten. Ausserdem wurde der Film nominiert als österreichischer Kandidat für den besten fremdsprachigen Film bei der Oscarverleihung 2018.

Loving Vincent

Mittwoch, 6. Juni, 18.00 und 20.30 Uhr

Großbritannien/Polen 2017; Regie: Dorota Kobiela, Hugh Welchman; Darsteller und Darstellerinnen: Douglas Booth, Saoirse Ronan, Chris O`Dowd; FSK: 6; 95 Minuten

Bis heute sind die näheren Umstände des Todes von Vincent van Gogh ungeklärt. War es Selbstmord? Die Geschichte von Loving Vincent beginnt ein Jahr nach seinem Tod im Jahr 1890. Plötzlich taucht ein Brief des Künstlers an dessen Bruder Theo auf. Der junge Armand Roulin erhält den Auftrag, den Brief auszuhändigen. Zunächst widerwillig macht er sich auf den Weg. Seine Suche bringt ihn mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt, die Modell für van Gogh standen. Jeder von ihnen hat einen anderen Eindruck von van Gogh erhalten. Ihre Geschichten fügen sich zu einem widersprüchlichen, doch authentischen Porträt. Je mehr er über Vincent erfährt, desto faszinierender erscheint ihm der Maler, der zeit seines Lebens auf Unverständnis und Ablehnung stieß. War es am Ende gar kein Selbstmord? Entschlossen begibt sich Armand auf die Suche nach der Wahrheit.

Loving Vincent erweckt die einzigartigen Bilderwelten van Goghs zum Leben: 125 Künstler aus aller Welt kreierten mehr als 65.000 Einzelbilder für den ersten vollständig aus Ölgemälden erschaffenen Film. Über sechs Jahre dauerte der Schaffensprozess von der Idee bis zur Realisierung. Entstanden ist ein visuell berauschendes Meisterwerk, dessen Farbenpracht und Ästhetik noch lange nachwirken.
Basierend auf akribischer Recherche und inspiriert von van Goghs Meisterwerken und 800 persönlichen Briefen lässt der Film den Zuschauer in einem einmaligen Kinoerlebnis in die Welt des Vincent van Gogh eintauchen. „Anspruchsvoll, interessant und schön anzusehen – mehr kann man wirklich nicht von einem Arthousefilm erwarten“.

Kedi – Von Katzen und Menschen

Mittwoch, 30. Mai, 18.00 und 20.30 Uhr

Türkei/USA 2016; Regie: Ceyda Torun; Dokumentation; FSK: k. A.; 79 Minuten

Dokumentation über das Leben der zahlreichen wilden Katzen in Istanbul und über die Menschen, die sich um sie kümmern: In der Stadt gibt es schon seit den Tagen des Osmanischen Reiches tausende Katzen und Regisseurin Ceyda Torun zeigt, dass die possierlichen Tierchen nach wie vor ein essentieller Bestandteil des städtischen Lebens sind und hier friedlich und zum gegenseitigen Vorteil Seite an Seite mit den Menschen leben. „Sie absorbieren alle deine negative Energie“, sagt ein Schuhverkäufer über die Katzen. In ihrem Dokumentarfilm lässt Torun die zweibeinigen Bewohner Istanbuls zu Wort kommen – und stellt sieben der niedlichen Tiere vor: Sarı, Bengü, Psikopat, Deniz, Aslan Parçası, Duman und Gamsız. Diesen sieben Katzen folgt Torun auch durch die Straßen Istanbuls, durch kleine Gassen, über Häfen und Märkte und selbst über die Dächer der Metropole am Bosporus.

Die in Istanbul aufgewachsene und mittlerweile in den USA lebende Regisseurin Ceyda Torun versteht ihren Film als „Liebesbrief an die Katzen und die Stadt“. Die Katzenperspektive ermöglicht ganz neue Ansichten auf die Stadt und ihre Bewohner. Der Zuschauer ist mittendrin, statt nur dabei. Vor allem aber bieten sich Chancen zu eindrucksvollen Großaufnahmen der geschmeidigen Schönheiten auf vier Pfoten.