Victoria – Männer & andere Missgeschicke

Mittwoch, 28. März, 18.00 und 20.30 Uhr

Frankreich 2016; Regie: Justine Triet; Darsteller/-innen: Virginie Efira, Vincent Lacoste, Melvil Poupaud, Laurent Poitreneux, Laure Calamy, Alice Daquet; FSK: ab 12; 97 Minuten

Victoria ist Anwältin in Paris, Ende 30, alleinerziehend, hat ein lockeres Sex-Leben und ist charmant-egozentrisch. Bei einer Hochzeit trifft sie ihren guten Freund Vincent sowie Sam, einen Klein-Dealer, den sie vor einiger Zeit verteidigt hat. Tags darauf steht Vincent unter Anklage wegen versuchten Mordes an seiner Freundin. Einziger Zeuge ist der Dalmatiner des Opfers. Widerwillig übernimmt Victoria seine Verteidigung. Als sie dann auch noch Sam als Au-Pair-Boy einstellt, nimmt das Chaos in Victorias Leben seinen Lauf.

Justine Triets zweiter Spielfilm zeigt eine Frau im Spannungsfeld von Karriere und Privatleben – eine alleinerziehende Mutter zweier Mädchen im Kita-Alter, selbständige Strafverteidigerin, allenthalben von Existenzsorgen geplagt, vor allem aber emotional überinvestiert in ihre Fälle – eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs. Virginie Efira (Birnenkuchen mit Lavendel) spielt eine gründlich überforderte Karrierefrau, eine liebende Rabenmutter, eine Akademikerin mit irrationalen Neigungen, die unter großen Strapazen lernt, mit ihrer Einsamkeit und ihren Widersprüchen zurechtzukommen.

Aber Victoria ist weitaus mehr als lockere Unterhaltung über eine Frau im Liebeschaos. Es ist die Geschichte einer komplizierten Frau, die sich in einem emotionalen Ausnahmezustand befindet, eine Komödie über das chaotische Leben einer modernen Frau und die schwierigen Beziehungen zwischen Männern und Frauen, Einsamkeit, Kinder, Justiz, Geld, Sex. Am Ende läuft es immer noch nicht richtig rund in Victorias Leben, und genau darin liegt die Stärke dieses sehenswerten Films.