Baby Driver

Mittwoch, 31. Januar, 18.00 und 20.30 Uhr

GB/USA 2017; Regie: Edgar Wright; Darsteller: Ansel Elgort, Lily James, Kevin Spacey, Jamie Foxx u.a.; FSK: ab 16; 113 Minuten

Von seinem jugendlichen Aussehen und seinen leicht autistisch anmutenden Marotten lassen sich viele seiner harten Gangster-Kollegen täuschen. Wenn sie ihn fahren sehen, kippen ihre Kinnladen herunter: Baby ist trotz seiner jungen Jahre der abgebrühteste Fluchtwagenfahrer der Unterwelt von Atlanta. Sein Boss Doc hält große Stücke auf seinen besten Mann, der nach einem traumatischen Unfall in seiner Kindheit unter schwerstem Tinnitus leidet, weshalb er diesen ständig mit Musik übertönt und sich so zugleich stets den passenden Groove ins Leben holt. Im Auftrag von Doc rauben seine bei jedem Coup wechselnden Schützlinge im klassischen Stil Banken aus. Draußen wartet Baby mit laufendem Motor und gibt auf der Flucht virtuos Vollgas, um den Cops zu entkommen. Als sich Baby in die Kellnerin Deborah verliebt, beginnt er vom Ausstieg aus dem schmutzigen Geschäft zu träumen – und tatsächlich steht er ja auch nur noch für einen letzten Auftrag bei Doc in der Schuld…

Regisseur Edgar Wright bezeichnet sein Werk als „einen Film, der von Musik getrieben wird“: Der Sound ist der Treibstoff, und davon hat Baby Driver mehr als genug. Der brillant choreografierte Action-Musik-Express ist eine berauschende, bis zum Bersten mit kreativen Einfällen gefüllte kinetische Realitätsflucht in Vollspeed!

Der Sound zum Film ist nicht nur Hintergrund, sondern Bestandteil der Handlung (Wikipedia). Wer ihn nach dem Film nochmal hören will, findet den Soundtrack zum Film bei iTunes.

Helle Nächte

Mittwoch, 24. Januar, 18.00 und 20.30 Uhr

Deutschland/Norwegen 2017; Regie: Thomas Arslan; Darsteller: Georg Friedrich, Tristan Göbel, Marie Leuenberger, Hanna Karlberg; 86 Minuten

Michael, Bauingenieur in Berlin, erhält die Nachricht vom Tod seines Vaters, der sich vor langer Zeit in die Einsamkeit des nördlichen Norwegens zurückgezogen hatte. Er überredet seinen 14jährigen Sohn Luis, zu dem er seit der Trennung von der Mutter nur sporadischen Kontakt hat, mit zum Begräbnis in den rauen Norden Norwegens zu fahren. Michael nutzt die Reise, um nach dem Begräbnis ein paar Urlaubstage mit Luis in dieser abgelegenen Berglandschaft zu verbringen. Doch diese erste gemeinsame Reise gestaltet sich schwieriger als erwartet. Der tägliche Umgang miteinander ist für beide ungewohnt, und Luis’ Argwohn gegen den Vater, der weggegangen ist, sitzt tief. Es gibt da Fragen, die drängen. Enttäuschungen, die gesühnt werden müssen. Erfahrungen, die nachgeholt werden wollen. Als Michael die Hinterlassenschaft seines eigenen Vaters ordnet, findet er dessen letzte Arbeit, ein Buch über Tunnelbau. Vielleicht kann auch er etwas an seinen Sohn Luis weitergeben. In diesen längsten Tagen des Sommers, an denen es nie wirklich dunkel wird, setzt Michael alles daran, den Kreislauf der Wiederholungen zu durchbrechen…

Hauptdarsteller Georg Friedrich gewann auf der Berlinale 2017 den Silbernen Bären als bester Darsteller.

Der Hochmut des Himmels (El soborno del cielo)

Mittwoch, 17. Januar, 18.00 und 20.30 Uhr

Kolumbien 2016; Regie: Lisandro Duque Naranjo; Darsteller: Jaime Correa, Milady Dau, Sara Deray; 90 Minuten; OmU

Elías möchte die Leiche seines Bruders Aimer auf dem Dorffriedhof der katholischen Kirche begraben, doch der erzkonservative Pfarrer stellt sich quer: Einen Selbstmörder wird er auf dem Territorium seiner Kirche nicht dulden. Als die Familie Aimer dennoch auf dem katholischen Friedhof vergräbt, holt der Kirchenvater zum Gegenschlag aus: Er verweigert der gesamten Dorfgemeinde die Sakramente. Keine Beichten, keine Taufen, keine Eheschließungen, bis die Leiche des frevelhaften Selbstmörders wieder vom Friedhof verschwunden ist.

Der Generalstreik des Klerikers löst in der Gemeinde das Chaos aus. Die Familie will ihren geliebten Aimer erst ausbuddeln, wenn auch alle anderen Selbstmörder auf dem Kirchenfriedhof aus ihren Gräbern geholt werden – anscheinend wimmelt es dort nur so von Sündern. Nach und nach kommen die kleinen und großen Vergehen der Dorfbewohner ans Tageslicht, und auch der Pfarrer ist scheinheiliger als zunächst angenommen. Die Komödie spricht im gläubigen Kolumbien ein sensibles Thema an, wobei sie sich nicht zu der Einfachheit verleiten lässt, kirchliche Weltanschauungen als überholt und lächerlich zu diffamieren. Eher wird der Zuschauer zum präzisen Beobachter des Alltags der überspitzt konzipierten Kleriker-Figur, der durch ihre Vergehen etwas zutiefst Menschliches verliehen wird.

Aus dem Nichts

Mittwoch, 10. Januar, 18.00 und 20.30 Uhr

Deutschland 2017; Regie: Fatih Akin; Darsteller: Diane Kruger, Dennis Moschitto, Ulrich Tukur, Numan Acar; Prädikat: besonders wertvoll; FSK: ab 12; 106 Minuten

„Ich komme gleich zurück“, sagt die Frau, die ihr Fahrrad unabgeschlossen vor dem Büro abstellt, in dem Katja gerade ihren Sohn bei ihrem Mann Nuri abgegeben hat. Noch denkt sich Katja nichts dabei, doch als sie am Abend zurückkommt und die Polizeiabsperrung sieht, ist ihr alles klar. Mann und Kind sind bei einem Anschlag getötet worden. Doch während für Katja die Täterin feststeht, glaubt die Polizei zunächst an einen Bandenkrieg – immerhin war Katjas Mann Türke und früher selbst in halbseidene Machenschaften verwickelt.
Der neue Film von Fatih Akin zieht den Zuschauer durch seine dichte Erzählweise einer erschütternden und hochaktuellen Geschichte von der ersten Minute an in seinen Bann. Mit Diane Kruger hat Akin darüber hinaus eine Hauptdarstellerin gefunden, die durch ihr ausdrucksvolles Spiel das Maximum an Nähe für Kamera und Publikum zulässt und somit ganz tief in die traumatisierte Seele der Figur blicken lässt.
Für ihre überragende Darstellung einer Frau, deren Angehörige Opfer eines Anschlages werden, erhielt Diane Kruger bei den Filmfestspielen in Cannes 2017 die Goldene Palme als Beste Darstellerin.

Logan Lucky

Mittwoch, 3. Januar, 18.00 und 20.30 Uhr

USA 2017; Regie: Steven Soderbergh; Darsteller: Channing Tatum, Daniel Craig, Adam Driver, Hilary Swank, Katherine Waterston; FSK: ab 12; 118 Minuten

Die Brüder Jimmy und Clyde Logan werden vom Pech verfolgt. Während der impulsive Jimmy einen Job nach dem nächsten verliert, wird Barkeeper Clyde, der nur einen Arm hat, regelmäßig schikaniert. Und dann wären da noch die Geldsorgen. Aber Jimmy hat eine brillante Idee, die den beiden aus der misslichen Lage helfen soll: Ein Raubüberfall im großen Stil! Das prestigeträchtigste und legendärste NASCAR-Rennen der Welt, der Coca-Cola Cup 600, bietet scheinbar die perfekten Voraussetzungen für einen cleveren, unterirdischen Raubzug! Unterstützung erhoffen sich die Brüder vom berüchtigtsten Safeknacker des Landes: Joe Bang – der sitzt allerdings noch im Gefängnis. Während der Planung des großen Coups tauchen immer neue Hindernisse auf, doch gemeinsam mit ihrer Schwester Mellie setzen die beiden Brüder alles daran, ihre lebenslange Pechsträhne endlich zu beenden…

Nur wenige Jahre dauerte die Auszeit Steven Soderberghs, nun kehrt einer der originellsten Regisseure Hollywoods mit einer sehenswerten Heist-Komödie zurück. Ein auf den Kopf gestelltes Oceans Eleven, bei dem niemand teure Anzüge trägt oder coole Gadgets verwendet. Stattdessen versucht eine Gruppe sympathischer Hillbilly-Chaoten den Coup ihres Lebens zu landen.